ÖAMTC-Studie: Handy lenkt stark ab
Ablenkung und Unachtsamkeit sind die Hauptursache für Unfälle. Im Vorjahr gab es 2015 rund 22.000 Organmandate von Polizisten für Handytelefonierer ohne Freisprech-Einrichtung. 2012 waren es mit rund 31.200 noch deutlich mehr.
„Rund 99 Prozent aller Unfälle sind auf Unachtsamkeit oder Ablenkung zurückzuführen. Brille aus dem Etui nehmen, Trinken, Kinder betreuen - all das verursacht, dass wir von der Fahrbahn abgelenkt sind oder sogar die Hände vom Lenkrad nehmen. Und dass Lenker viele Meter fahren, ohne überhaupt steuern zu können oder die Aufmerksamkeit auf der Fahrbahn zu haben“, erklärte Verkehrspsychologin Marion Seidenberger vom ÖAMTC gegenüber „Wien heute“.
ORF
Ab Sommer ist Internet-Surfen am Handy beim Autofahren verboten
Besonders große Gefahr durch Handy
Mit einer wissenschaftlichen Studie untermauerte der ÖAMTC die Gefahren durch Ablenkung, insbesondere durch Handys. 66 Männer und Frauen waren - mit Sensoren verkabelt - auf einem Testgelände unterwegs. Unterschiedliche Ablenkungen wurden eingebaut. Die Folgen: Hindernisse wurden zu spät erkannt, rechtzeitig Bremsen war unmöglich. Laut dieser Studie ist das Hantieren mit dem Handy jene Beschäftigung, die am meisten ablenkt.
TV-Hinweis:
„Wien heute“, 6.4.2016, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.
Ab Sommer gibt es das SMS- oder Internet-Verbot beim Autofahren. Für Seidenberger wäre noch besser, man würde die Selbsteinschätzung der Autofahrer stärken: „Wenn man alles verbieten möchte und alles in das Gesetz reinschreiben würde, wäre die Liste nie vollständig. Manche finden doch immer wieder Schlupflöcher.“ Wenn man ab Sommer beim Handy-Surfen erwischt wird kostet das Organmandat 50 Euro. Wenn es zur Anzeige kommt können es auch rund 100 Euro werden.