Kaum Taxifahrer steigen auf E-Autos um

Bis zu 120 E-Taxis haben Verkehrsministerium und Stadtregierung für das Frühjahr angekündigt, jetzt sind es gerade einmal 20 Stück. Das liegt vor allem daran, dass trotz vielen Anreizen kaum Taxifahrer umsteigen.

Nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach ist die E-Taxi-Initiative der Stadt Wien präsentiert worden. Im August 2015 kündigten Verkehrsminister Alois Stöger und die zuständige Stadträtin Renate Brauner (beide SPÖ) bis zu 120 E-Taxis der Stadtwerke für das Frühjahr 2016 an - mehr dazu in Förderungen für E-Taxis und Taxischein.

Die Stadtwerke korrigierten die Zahl danach schon auf 60 Fahrer herunter. Jetzt sind gerade einmal 20 Elektro-Taxis unterwegs - sie wurden von der neuen zutändigen Stadträtin Ulli Sima und dem neuen Verkehrsminister Gerald Klug vor einer Woche präsentiert. Und das, obwohl es eigentlich nach einem guten Deal aussieht: Das Ministerium schießt zum Auto zu, die Wiener Stadtwerke sponsern zu Beginn den Strom und auch die Ausbildung wird unterstützt. Allerdings fehlt vor allem eines: umsteigewillige Taxler.

E-Taxis

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Bis zu 120 waren angekündigt, jetzt fahren nur 20 geförderte E-Taxis

Taxifahrer mit großer Skepsis

Denn trotz der Anreize und vieler Informationsveranstaltungen der Stadtwerke wollen derzeit nur wenige Taxler zur Elektromobilität wechseln. „Wir merken ganz einfach, dass eine gewisse Reserviertheit, Vorsicht und Skepsis bei den Taxilenkern und Unternehmern vorhanden ist“, sagte Michael Lichtenegger, Projektleiter bei den Wiener Stadtwerken. „Aber das ist bei Innovationen wie diesen ganz normal.“

Die Gründe, warum die Taxler dem E-Auto noch skeptisch gegenüberstehen, sind vielfältig. Viele befürchten eine zu geringe Reichweite, manchen sind die Autos schlicht zu klein und andere beklagen ein zu schlecht ausgebautes Netz von Ladestationen. Zumindest das soll sich in Zukunft ja ändern - mehr dazu in Ampeln als neue Standorte für E-Tankstellen.

Branche derzeit nicht investitionsbereit

Gökhan Keskin, Obmann der Wiener Taxler, sieht noch einen anderen Grund für den Unwillen zum Wechsel: In den vergangenen Jahren hätten beispielsweise strengere Umweltnormen einen gewissen Investitionsbedarf der Taxiunternehmen gefordert. „Das sind wirtschaftliche Überlegungen auch, die unsere Unternehmer und Unternehmerinnen haben“, so Keskin gegenüber „Wien heute“.

Sendungshinweis:

Wien heute, 20. April 2016

So dezidiert möchte es keiner sagen, aber die Branche hat derzeit auch andere Probleme. Private Konkurrenten wie zum Beispiel der Fahrtendienst Uber und die Registrierkassenpflicht machen den Taxlern zu schaffen - mehr dazu in Registrierkasse vertreibt Wiener Taxler.

200 Kilometer mit einem Akku

Wer schon ein E-Taxi fährt, ist meistens zufrieden. Die neuen Autos sind je nach Auto und Ladestation in 20 Minuten fast voll geladen, mit einer Akkuladung kann man bis zu 200 Kilometer fahren. Dazu kommen die geringeren Kosten für Strom statt Benzin und der geringere CO2-Ausstoß.

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