Häupl: SPÖ muss auf Neuwahlen vorbereitet sein

Nach dem Rücktritt von Werner Faymann hat Bürgermeister Michael Häupl interimistisch die SPÖ-Leitung übernommen. Die Partei brauche nun rasch Einheit und Schlagkräftigkeit, um auf vorgezogene Neuwahlen vorbereitet zu sein, so Häupl.

Er hoffe, „dass wir möglichst rasch Einheit, Ruhe und Schlagkräftigkeit in die Gesamtorganisation der Partei kriegen", sagte Häupl im Interview mit „Wien heute“ am Montagabend, „denn, ich wünsche es mir nicht, ich wiederhole und unterstreiche das, aber es ist ja nicht auszuschließen, dass die Nationalratswahlen früher sind als 2018. Und auf das muss man vorbereitet sein.“

Michael Häupl im Interview mit „Wien heute“

Wie es mit der SPÖ nun weitergeht und was er als interimistischer Parteivorsitzender vorhat, erzählt Michael Häupl im „Wien heute“-Interview.

Häupl über Faymanns Rücktritt „überrascht“

Über den Rücktritt von Werner Faymann als Bundeskanzler und SPÖ-Bundesparteivorsitzender sei er am Montag zu Mittag von Faymann im kleinen Kreis informiert worden, so Häupl: „Natürlich war ich überrascht.“ Er sei Faymann für seine Arbeit dankbar. Bei einem außerordentlichen Bundesparteitag am 25. Juni werde nun ein neuer SPÖ-Bundesparteivorsitzender gewählt, einen neuen Bundeskanzler werde es „bestimmt“ schon davor geben.

Werner Faymann

APA / Roland Schlager

Faymann gab am Montag bekannt, seine Funktionen zurückzulegen

Bereits am Dienstag will man einen Kandidat für den Bundesparteivorsitz vorstellen - und dieser bekommt dann auch Häupls Hilfe: „Natürlich werde ich den Kandidaten entsprechend begleiten, aber mit dem außerordentlichen Bundesparteitag am 25. Juni ist dann meine Arbeit getan.“ Eine Präferenz für ÖBB-Chef Christian Kern oder Medienmanager Gerhard Zeiler, deren Namen derzeit als mögliche Kandidaten kursieren, habe er nicht, so Häupl.

Faymann legt alle Funktionen zurück

Mitten in den SPÖ-Spitzentreffen am Montag: Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann legt all seine Funktionen zurück.

Rücktritt am Montag

Faymann sagte Montagmittag in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz: „Dieses Land braucht einen Kanzler, wo die Partei voll hinter ihm steht. Die Regierung braucht einen Neustart mit Kraft. Wer diesen Rückhalt nicht hat, kann diese Aufgabe nicht leisten (...) Ich lege meine Funktionen als Bundeskanzler und SPÖ-Chef zurück.“ Faymann war nach der Bundespräsidentschaftswahl stark unter Beschuss geraten - mehr dazu in news.ORF.at.

Häupl wurde in einer zweistündigen SPÖ-Vorstandssitzung am Montag einstimmig gebeten, interimistisch Parteivorsitz zu übernehmen - mehr dazu in SPÖ: Häupl übernimmt interimistisch und in Häupl: Jetzt auch offiziell SPÖ-Chef.

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