Das Unglück des Seiltänzers Eisemann

Der Seiltänzer Josef Eisemann stürzte am 17. Juli 1949 in den Tod. Das Theaterstück von Bernd Watzka widmet sich dem Leben Eisemanns bis zum Unglück. Ab 25. Mai ist es an verschiedenen Spielorten in ganz Wien zu sehen.

Mit der Geschichte des Wiener Seiltänzers Josef Eisemann beschäftigt sich das Theaterstück „Eisemann – der Tänzer, der vom Himmel fiel“. Das Drama dreht sich um den Akrobaten Eisemann, der 1949 auf die Idee kam, ein Seil über den Donaukanal zu spannen. Er wollte zwischen der Anlegestelle der DDSG Blue Danube GmbH und einem Haus am anderen Ufer das Gewässer überwinden.

Gelungenes Comeback und tragischer Tod

Das Theaterstück ist nach dem Zweiten Weltkrieg angesetzt. Eisemann bewohnte gemeinsam mit seiner Frau und Kindern eine ärmliche Wohnung in der Wiener Innenstadt.

Aufführungshinweis:

25. Mai um 20.00 Uhr Werkl im Goethehof, 26. Mai Arena Bar, 27. Mai Reigen, 1. Juni Schwarzberg, 2. Juni Cafe Tachles (freier Eintritt), 3. Juni Mikes Werkstatt, 7. Juni Cafe 7*stern (freier Eintritt), 9. Juni Theater Experiment (freier Eintritt), 10. Juni Rampenlicht-Theater, 11. Juni Theatercouch

Er war in den 1920er Jahren am Balkan gefeierter Seiltänzer, in Wien landete er durch Krieg und Vertreibung. Die Karriere musste er dadurch unterbrechen. In der österreichischen Hauptstadt plante er deshalb sein Comeback.

Angestachelt wird er dabei von Reporter Harry Schnell, der das große Geschäft und den journalistischen Durchbruch wittert. Auch Eisemanns Tochter Rosa drängt auf seinen Wiedereinstieg in die Seilkunst. Sie überlegt selbst den Start einer eigenen Artistenkarriere.

Gemeinsam mit Tochter abgestürzt

Bei der ersten Überquerung im Juli trug Eisemann einen jungen Mann auf seinen Schultern - 120 Meter weit - über den Donaukanal, bei seinem nächsten Versuch trug er seine Tochter Rosina. Am 17. Juli 1949 wollte Eisemann gemeinsam mit seiner Tochter seinen Seilakt wiederholen. Dieses Mal verlor Eisemann das Gleichgewicht und stürzte gemeinsam mit seiner Tochter ab. Beide schlugen auf dem Treppelweg auf und verstarben auf dem Weg ins Krankenhaus.

Balance als zentrales Thema

Das Stück hält sich an vielen Stellen an historische und biografische Tatsachen. Jedoch konnte nicht alles nach dem Unglück rekonstruiert werden. Autor Bernd Watzka musste die Psychologisierung der Charaktere, sowie die Handlung vor dem Unglückstag frei erfinden. Dabei bildet die Balance das zentrale Thema. Die bildet sowohl beim Seiltanz als auch in der menschlichen Existenz einen wichtigen Stellenwert ein.

Link: