Königin Silvia zu Besuch in Wien

Die schwedische Königin Silvia war am Mittwoch in Wien zu Besuch, um an einer internationalen Kinderrechtekonferenz teilzunehmen. Davor besuchte sie die schwedische Kirche in der Gentzgasse und erzählte über ihr Faible für Wien.

In den vergangenen Jahren sei sie sehr oft für Konferenzen in Wien gewesen, erzählte Königin Silvia im Interview mit „Wien Heute“, sie sei jedoch auch gerne privat hier. „Wenn ich privat in Wien bin, spaziere ich natürlich sehr gerne, sitze vielleicht in einem Park und schaue mir alles an, was hier passiert“, so die schwedische Königin. Und: „Es gibt ja auch wunderschöne Ausstellungen hier in Wien, wunderschöne Museen.“

„Es ist eine große Ehre, dass die Königin sich die Zeit nimmt um die Kirche besuchen, die ja auch nach ihr benannt ist“, freute sich die Pfarrerin. Empfangen wurde die gebürtige Deutsche in der Kirche von Schülern der schwedischen Volksschule in Wien-Grinzing und von Mitgliedern der Kirchengemeinde. Als Geschenk wurde ihr ein winterliches Bild der Kirche überreicht. „Ich nehme das als Einladung an, wieder hierher zu kommen“, sagte die Königin dazu. Im Winter feiere man hier dann das Lucia-Fest, „und ich hoffe doch, dass ich dann hier herkommen kann.“

Langjähriges Engagement für Kinderrechte

Königin Silvia nahm am Mittwoch an einer zweitägigen Kinderrechtskonferenz im Schloss Wilhelminenberg teil. Auf Einladung von Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) kamen rund 200 Regierungsvertreter von 70 Nationen, etwa auch die Staatspräsidentin von Malta sowie rund 30 Minister und Staatssekretäre.

Königin Silvia

ORF Wien

Die Königin im ORF-Interview

„Ich glaube, wir alle wünschen uns, dass wir heute nicht hier sein müssten, dass es keine Gewalt gegen Kinder gäbe. Aber das ist nicht der Fall“, sagte Königin Silvia in ihrer Eröffnungsrede. „Ich habe große Hoffnungen, dass uns diese Konferenz dem Ziel, diese Gewalt zu beenden, einige Schritte näherbringt.“ Die Königin gründete 1999 die World Childhood Foundation zum Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch.

Jedes zweite Kind von Gewalt betroffen

„Eine Milliarde Kinder, also die Hälfte der Kinder dieser Welt, leiden unter einer Art von Gewalt, sei es körperliche, sexuelle oder psychische Gewalt“, sagte Marta Santos Pais, UN-Sonderbeauftragte zu Gewalt gegen Kinder. Nur zehn Prozent der Heranwachsenden weltweit lebten in Staaten, in denen jede Form körperlicher Züchtigung gesetzlich verboten sei. „Unser Ziel ist Null Toleranz gegenüber Gewalt gegen Kinder.“

Im Rahmen der Konferenz, die vor zwei Jahren erstmals in Stockholm stattfand und unter dem Titel „Am Weg in Richtung einer Kindheit frei von körperlichen Strafen“ steht, soll eine Resolution beschlossen werden, die alle Staaten dieser Welt aufruft, die gewaltfreie Erziehung von Kindern gesetzlich zu verankern.