US-Rapper: Französische Gerichte entscheiden

Der US-Rapper Freddie Gibbs soll im Vorjahr in Wien zwei Frauen betäubt und eine vergewaltigt haben, das hat die Staatsanwaltschaft heute bestätigt. Der Musiker war am Donnerstag in Frankreich festgenommen worden.

Derzeit befindet sich der US-Rapper Freddie Gibbs in Frankreich in Übergabehaft. Er hat bisher alle Vorwürfe bestritten - mehr dazu in US-Rapper: Zwei Vergewaltigungen? Nun hat die Wiener Staatsanwaltschaft das Vorliegen der Vorwürfe bestätigt. Der 33-jährige Rapper, mit bürgerlichem Namen Frederick Tipton war am Donnerstag aufgrund eines Europäischen Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Wien in Toulouse festgenommen worden.

„Der Beschuldigte steht im Verdacht, gemeinsam mit einer weiteren Person im Sommer 2015 zwei Frauen mittels K.-o.-Tropfen oder einer ähnlichen Substanz wehrlos gemacht und in weiterer Folge eine der Frauen sexuell missbraucht zu haben“, so die Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft Nina Bussek.

Französischer Richter muss entscheiden

Die Anwälte des 33-Jährigen kündigten noch am Wochenende an, das Auslieferungsbegehren zu bekämpfen, da es sich bei den Vorwürfen um erfundene Beschuldigungen handle. Erklärt sich Freddie Gibbs mit der Vollstreckung des Europäischen Haftbefehls nicht einverstanden, muss ein französischer Richter entscheiden, ob die Übergabe an Österreich bewilligt wird. Wie lange das dauern wird, könne man noch nicht sagen, hieß es seitens der Anklagebehörde. Nach AFP-Angaben muss die französische Justiz in den kommenden Tagen über die beantragte Auslieferung an Österreich entscheiden.

Der Rapper hat heuer im Mai ein Konzert in Wien kurzfristig abgesagt, der Musiker dürfte von der drohenden Verhaftung erfahren haben. In der Folge beantragte die Wiener Anklagebehörde die Ausstellung eines Europäischen Haftbefehls - mehr dazu in US-Rapper in Haft: Vergewaltigung in Wien?

Veranstalter bemerkte „absolut nichts“

Seitens des Veranstalters des Konzertes im Juli 2015, die skalar music gmbh, hieß es auf APA-Anfrage, dass beim Auftritt ein Mitarbeiter anwesend war, aber „absolut nichts“ von den angezeigten Vorfällen bemerkt habe. „Sonst hätten wir unverzüglich die Polizei verständigt“, wurde in einer schriftlichen Stellungnahme betont. Man habe auch keinen Einfluss, falls Musiker oder deren Sicherheitsmitarbeiter Gäste backstage bringen.

Dem Veranstalter sei es von Künstlerseite nicht gestattet, „in Umkleideräume oder Hotelzimmer zu gehen, wo es ja angeblich zu der Tat kam“. Man habe erst später davon erfahren, dass es zu diesem Vorfall gekommen sein soll. Für das aktuell abgesagte Konzert ist skalar nicht mehr als Veranstalter aufgetreten.