Festnahmen und Pfeffersprayeinsatz bei Demos

Die Demonstration gegen einen Aufmarsch Rechtsextremer ist am Samstag von Gewalt überschattet worden. Laut Polizei musste Pfefferspray eingesetzt werden, um sich gegen Attacken von Demonstranten zu wehren. Es kam zu Festnahmen.

Die Anzahl der Festnahmen war vorerst unklar. Die rechtsextremen Identitären beendeten ihre Demonstration aufgrund der Blockaden durch linke Aktivisten kurz nach 16.00 Uhr. Sie hielten eine vorzeitige Abschlusskundgebung beim Westbahnhof ab. Die bis zu 800 Teilnehmer (laut Polizeiangaben) hatten sich zuvor im Märzpark versammelt und flüchtlingsfeindliche Parolen skandiert.

Ursprünglich war ein Demonstrationszug bis nach Schönbrunn geplant gewesen. Das wurde allerdings von Gegendemonstranten verhindert, zum Teil von radikalen Gruppen mit teilweise massivem Gewalteinsatz. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) verurteilte in einer Aussendung Attacken auf die Einsatzkräfte, Demonstrationsteilnehmer warfen umgekehrt der Exekutive überzogene Härte gegenüber den Gegendemonstranten vor.

Mit Steinen und Wasserflaschen beworfen

Auf ihrem Zug in Richtung Westbahnhof wurden die Rechtsextremen aus den Reihen der Gegendemonstranten mit Wasserflaschen und Steinen beworfen. Wie ein Polizeisprecher sagte, solle es dabei auch Verletzte gegeben haben. Mehrmals explodierten Knallkörper.

Bilder von der Gegendemo:

Nähere Details waren am Samstagnachmittag allerdings noch unklar. Attackiert worden seien auch Polizisten beim Versuch, die Gegendemonstranten abzudrängen - worauf die Beamten mit Pfefferspray reagiert hätten, so der Polizeisprecher.

1.000 Polizisten im Einsatz

Gegen 16.30 Uhr hatte sich die Kundgebung der Identitären aufgelöst. Auch die Offensive gegen Rechts erklärte ihre Gegendemonstration für beendet und sprach von einem „großen Erfolg“, weil der ursprünglich geplante Demonstrationszug bis nach Schönbrunn vereitelt wurde. Im Einsatz waren rund 1.000 Polizisten.

Zunächst hatten die beiden Gegendemonstrationen ruhig begonnen. Sie sammelten sich an der U-Bahn-Station Johnstraße und beim Vogelweidplatz, die unter anderen von der Offensive gegen Rechts sowie dem Bündnis NoFascism angemeldet wurden. Bei den Treffpunkten trafen nach und nach Aktivisten mit „Nazis raus“-Transparenten und „Flüchtlinge bleiben“-Schildern ein.

Bilder von der Identitären-Versammlung:

Vorfälle an Unis

Eine Vorlesung an der Uni Klagenfurt zum Thema Asyl ist am Donnerstag von einer Gruppe der Identitären gestört worden. Den einschreitenden Unirektor schlug einer der Männer in den Bauch, dann entkam die Gruppe - mehr dazu in Rechtsextreme Störaktion bei Univorlesung (kaernten.ORF.at).

Wochen zuvor hatten Rechtsextreme die Aufführung eines Jelinek-Stücks im Audimax gestört. Auf Einladung von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou von den Grünen wurde das Stück im Rathaus erneut aufgeführt - mehr dazu in Polizeischutz für „Schutzbefohlene“.