Mut zur Ersten Hilfe mit Defibrillator

Rund 3.500 Menschen erleiden jährlich in Wien einen plötzlichen Herztod. Bei richtiger Erste Hilfe könnten 70 Prozent davon gerettet werden. Eine wichtige Rolle dabei übernimmt der Defibrillator.

Der Defibrillator gibt automatisch mit klarer Stimme genaue Anweisungen, was zu tun ist. Doch das wichtigste ist zunächst, sich zu trauen, stehenzubleiben, sich um einen am Boden liegenden Menschen zu kümmern und zu helfen. Erste Hilfe-Trainer Florian Jaklin: „Wichtig ist auch, dass man Hilfe holt, dass man die Rettung anruft, dass man um Hilfe schreit, Passanten aufmerksam machen, denn man hält das nicht sehr lange durch. Es kann sehr anstrengend werden, zu reanimieren. Und wenn man irgendwann müde wird, kann man nicht mehr weiter machen, muss man jemanden haben, der mithilft.“

Defibrillator Schulung

ORF

Laien-Defibrillator für jedermann

800 öffentliche Defibrillatoren in Wien

Wichtig ist dann, zumindest die Grundbegriffe der Ersten Hilfe zu kennen, also Notruf, Sichern der Unglücksstelle und die eigentliche medizinische Hilfe. Spätestens jetzt wäre auch ein Defibrillator ganz besonders hilfreich. Zu finden sind die Geräte in Wien an öffentlichen Plätzen, wie zum Beispiel auf der Mariahilfer Straße und beim Museumsquartier - mehr dazu in Werbevitrinen mit „Defis“ ausgestattet.

„Wien heute“-Studiogast Mario Krammel

Intensivmediziner Mario Krammel zum Thema erste Hilfe und Defibrillatoren.

In ganz Wien gibt es 800 öffentliche Defis, unter anderem in vielen U-Bahn-Stationen - mehr dazu in Mehr Defibrillatoren in U-Bahn-Stationen. Aber auch die Polizei ist damit ausgerüstet, in Funkstreifen und in Polizeiinspektionen, aber nicht nur - mehr dazu in Defis für Polizei-Fahrradstreifen. Laut Angaben des Vereins PULS nutzt die Wiener Polizei die Defis jeden zweiten Tag, da sie in Notfällen oft schneller vor Ort ist.

Mut zur Ersten Hilfe ist gefragt

Oft haben Menschen, die zu verunglückten oder bewußtlosen Personen kommen, vor allem Angst, etwas falsch zu machen. Jaklin will diese Angst nehmen. Man könne eigentlich nicht wirklich etwas falsch machen: „Viele haben Angst, dass man Rippen bricht oder sonst was kaputt macht. Aber man muss sich fragen, was wichtiger ist, dass man eine gebrochen Rippe hat oder dass man nicht mehr lebt.“

Mut zur Ersten Hilfe zahlt sich in jedem Fall aus. Es gibt Erste Hilfe Kurse, Auffrischungskurse und vielleicht benötigt man das darin erworbene oder vertiefte Wissen dann, um nicht einfach „nur“ einen Menschen, sondern vielleicht sogar einen Vertrauten, der einem sehr nahe steht, zu retten - mehr dazu in Herzinfarkt im Parlament: „Defi“ rettet Gast.

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