Jeans-Schneider Gebrüder Stitch vor Aus

Der Sanierungsplan des insolventen Wiener Maßjeans-Schneiders Gebrüder Stitch ist gescheitert. Die Firma steht vor dem Aus. Der Insolvenzverwalter hat nun beantragt, das Unternehmen zu schließen.

Das teilte der Kreditschutzverband KSV1870 Mittwochnachmittag mit. Das Unternehmen hat elf Mitarbeiter. Am Donnerstag findet eine Gläubigerversammlung statt. Dabei wird die Sanierungsplantagsatzung aller Voraussicht nach offiziell abberaumt.

100 Gläubiger betroffen

Ziel des Unternehmens war die Produktion von nachhaltig hergestellten „Maß-Jeans“. Dafür wurde in der Mariahilfer Straße in Wien ein 200 Quadratmeter großes Verkaufslokal betrieben. Die Überschuldung liegt bei 390.000 Euro. 100 Gläubiger sind betroffen.

"Gebrüdern Stitch" in Wien

APA / Roland Schlager

Bei den Gebrüdern Stitch werden maßgeschneiderte Jeans angeboten

Mitarbeiter bekamen zuletzt keine Löhne

„Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird auf Umsatzrückgänge und den daraus resultierenden Problemen zurückgeführt“, heißt es in einer Aussendung des Alpenländischer Kreditorenverbands (AKV).

Miteigentümer Moriz Piffl-Percevic führte gegenüber dem „Standard“ eine überraschend geplatzte Kapitalerhöhung über 650.000 Euro als Insolvenzgrund an. Zuletzt wurde versucht, das Unternehmen fortzuführen. Der Betrieb konnte im Juni aufrechterhalten werden, „dank der geduldigen Mitarbeiter, die im letzten Monat ihre Löhne nicht bekommen haben“.

Die aus dem Marketing-Bereich stammenden Gebrüder-Stitch-Gründer Michael Lanner und Moriz Piffl-Percevic starteten vor sechs Jahren mit ihrer Produktion von nachhaltigen Jeans aus Bio-Baumwolle in Wien. Die Preise für eine Jeans beginnen bei 219 Euro. Das Unternehmen galt als Vorzeigebetrieb für lokale Modeproduktion in Österreich.

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