Schießerei: Angeschossener Polizist gestorben

Der am Samstag bei der Schießerei in einem Supermarkt angeschossene 23-jährige Polizist ist seinen schweren Verletzungen erlegen. Das teilte die Landespolizeidirektion am Dienstagabend mit.

„In tiefer Trauer teilt die Landespolizeidirektion Wien mit, dass jener Polizist, der bei seinem Einschreiten gegen einen Gewalttäter am 2. 7. 2016 eine lebensgefährliche Schusswunde erlitten hatte, heute Abend seinen schweren Verletzungen erlegen ist“, hieß es in einer Aussendung der Wiener Polizei. Mit dessen tragischem Tod ist erstmals seit 1993 wieder ein Beamter im Dienst in Wien gewaltsam getötet worden - mehr dazu in Erster ermordeter Polizist in Wien seit 1993.

Zustand war seit Samstag kritisch

Der 23-jährige Beamte wurde durch einen Kopfschuss schwer verletzt, sein Zustand war seit Samstag kritisch. Am Montag wurde er auf Wunsch der Familie per Hubschrauber ins Klinikum Klagenfurt verlegt - mehr dazu in Angeschossener Polizist nach Kärnten verlegt. Sein 25-jähriger Kollege, der einen Bauch- und einen Hüftschuss erlitt, ist weiterhin in stationärer Behandlung. Sein Zustand ist allerdings stabil, er soll laut Angaben der Landespolizeidirektion ansprechbar sein.

Zu dem Schusswechsel war es am Samstag in einem Supermarkt in der Hütteldorfer Straße in Penzing gekommen. Ein Angestellter löste den stillen Alarm nach einem Raub aus, drei Streifenwagen der Polizei kamen zum Tatort. Der später durch die WEGA erschossene Räuber eröffnete ohne Vorwarnung das Feuer auf die beiden jungen Polizisten - mehr dazu in Zwei Polizisten niedergeschossen: Täter tot.

Trauer und Betroffenheit in der Politik

Der Tod des 23-jährigen Polizisten hat bei Bundes- und Landespolitikern nahezu aller Couleurs Trauer und Betroffenheit ausgelöst. In zahlreichen Reaktionen gedachten sie des 23-Jährigen. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) bekundete via Facebook seine „tiefe Anteilnahme“ gegenüber der Familie, den Freunden und Kollegen des jungen Beamten. Bestürzt zeigte sich auch FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache. „Dieses furchtbare Ereignis zeige einmal mehr, wie gefährlich der Beruf unserer österreichischen Exekutivbeamten sei.“

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) sagte, er sei tief betroffen über den Tod des Polizisten: „Die Brutalität dieser Gewalttat hat uns alle zutiefst erschüttert. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Angehörigen des Opfers.“ Der Wiener ÖVP-Landesobmann Gernot Blümel sagte, er sei „zutiefst erschüttert und fassungslos“. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst/Polizeigewerkschaft, Reinhard Zimmermann, wünschte den Angehörigen „viel Kraft in dieser schweren Zeit“.

Komplize ist Jurist

Inzwischen konnte ein mutmaßlicher Komplize des 49-jährigen Räubers festgenommen werden. Dieser sitzt nun in U-Haft. Bei dem 63-Jährigen handelt es sich um einen Juristen, wie gut informierte Quellen bestätigten - mehr dazu in Schießerei: Komplize ist Jurist.

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