Angewandte: Startschuss für Zusatzbau

Immer mehr Studierende auf gleichem Raum: Seit Jahren hofft die Wiener Universität für angewandte Kunst auf mehr Platz. Am Mittwoch fiel der Startschuss für den Erweiterungsbau, auch im Hauptgebäude wird saniert.

Der Erweiterungsbau in der Vorderen Zollamtsstraße 7 soll den Studierenden ab 2018 9.500 Quadratmeter mehr an Nutzfläche bringen. „Die Notwendigkeit und die Dringlichkeit für neue Räumlichkeiten waren evident“, so Rektor Gerald Bast. Denn die Angewandte leide seit dem letzten Erweiterungsbau in den 1960er-Jahren wegen rasant steigender Studierendenzahlen (von rund 560 damals auf über 1.800 heute) zunehmend an Platzmangel.

Baustart Angewandte

APA/Herbert Pfarrhofer

Rektor Gerald Bast und der Geschäftsführer der BIG gaben den Startschuss

Vom Flüchtlingsquartier zum Uni-Gebäude

Das Gebäude in der Zollamtsstraße, das in Gehdistanz zum nahe gelegenen Uni-Hauptgebäude am Oskar-Kokoschka-Platz liegt, wurde früher vom Finanzministerium genutzt und diente im vergangenen Jahr als Notquartier für Flüchtlinge. Geplant ist eine völlige Neugestaltung des Innenraums, die denkmalgeschützte Fassade bleibt erhalten.

Das Gebäude wird entkernt, die neuen Räumlichkeiten ordnen sich um ein großes, überdachtes Atrium an, das auch als Veranstaltungsraum dienen soll. Hierfür werden einige Mittelspangen entfernt, entstehen soll ein „nach innen gerichteter Campus“, so Weiss.

Angewandte Zollamtstraße

APA/Herbert Pfarrhofer

Das Gebäude in der Zollamtsstraße war zuletzt ein Flüchtlingsquartier

„Schwanzer Trakt“ wird saniert

Der „Schwanzer Trakt“, aus dem die Universität vor geraumer Zeit ausziehen musste, soll rückgebaut werden, wodurch auch eine „bessere Durchgängigkeit erzielt werden soll“, so Rektor Bast. Neben der Rückführung auf den Ursprungscharakter setzt man u.a. auch auf optimierten Brandschutz, neue Sanitäranlagen sowie Heizungs- und Lüftungsanlagen. Die Investitionskosten der BIG belaufen sich hier auf 27 Mio. Euro, während für das Gebäude in der Zollamtsstraße mit 39 Mio. Euro projektiert wurden.

Der Erweiterungsbau für die Angewandte hat eine lange Geschichte. Zuletzt waren Erweiterungspläne im Jänner 2014 gescheitert: Wegen Platzmangels und des desolaten Zustands hatte das Gebäude der Angewandten eigentlich ab Mitte 2013 saniert und um 10.000 Quadratmeter erweitert werden sollen

Für das Projekt war ein Architekturwettbewerb abgehalten worden, im Februar 2012 wurde das Siegerprojekt des Architekten Wolfgang Tschapeller präsentiert. Schließlich zog das Wissenschaftsministerium zurück, nachdem die Kosten für das Projekt sich innerhalb eines Jahres auf 105 Mio. Euro verdoppelt hätten und das Finanzministerium das nicht finanzieren wollte - mehr dazu in Angewandte bekommt neuen Standort.

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