Rekord bei Medizin-Aufnahmetest

2,5 Tonnen Papier, 6.093 Teilnehmer, genausoviele Wasserflaschen und Müsliriegel: Eine Rekordbeteiligung am Aufnahmetest für das Medizinistudium in der Messe Wien hat für eine logistische Herausforderung gesorgt.

100 Securities, 60 Lehrende und Verwaltungsmitarbeiter als Test- und Sektorenleiter, dazu noch 260 studentische Tutoren sorgten für einen störungsfreien Ablauf. Laut der Vizerektorin der MedUni Wien, Anita Rieder, wurde für die Produktion der Testbögen eigens eine Druckerei angemietet. Ein Lkw brachte neun Paletten Prüfungsunterlagen in die Messehallen: „Das ist, wie wenn die Nationalbank ihre Goldreserven transportiert“, so Rieder.

Mehrere Personen sind das ganze Jahr über damit beschäftigt, den Test vorzubereiten.

7.500 Tische und Stühle seien aus dem Ausland angemietet worden, weil so viele gleiche seien in Österreich gar nicht zu bekommen gewesen, so Rieder. Insgesamt habe man für die Abwicklung des Tests rund 800.000 Euro aufgewendet, was in etwa den Einkünften aus den 110 Euro Testgebühr pro Anmeldung entspricht. 7.519 waren angemeldet, zum Test erschienen sind laut MedUni Wien 6.093 Personen. 2015 waren es mit 5.657 deutlich weniger.

Aufnahmetest für das Medizinstudium

APA/Herbert Pfarrhofer

Nur noch Messehallen sind groß genug für den Andrang

Von Schulwissen bis zu Handwerklichem

Die Kandidaten mussten an die 250 Aufgaben in den verschiedensten Bereichen lösen: Wie schon in den Vorjahren mussten die bundesweit einheitlichen Tests „MedAT-H“ (für angehende Humanmediziner) und „MedAT-Z“ (für Zahnmedizin-Interessenten) absolviert werden.

Der „MedAT-H“ setzt sich aus einem „Basiskenntnistest“ über schulisches Vorwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, einem Textverständnistest, einem Test über „Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten“ (Zahlenfolgen, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen) sowie über „Soziales Entscheiden“ zusammen. In letzterem soll erhoben werden, wie in sozialen Situationen Entscheidungen getroffen und welche Überlegungen für die Entscheidungsfindung angestellt werden. Zahnmediziner müssen auch manuelle Fertigkeiten nachweisen.

Ergebnisse voraussichtlich am 8. August

Allzusehr ins Schwitzen sollten die Prüfungskandidaten trotz der heißen Außentemperaturen nicht kommen: Eine Klimaanlage sorgt für Kühle. Sollte es dennoch zu Schwächeanfällen kommen, steht eine Rettungsmannschaft bereit. Der Stress ist jedenfalls groß: Insgesamt stehen 740 Studienplätze zur Verfügung. Nur etwa jeder achte der 6.093 Kandidaten wird sein Ziel also erreichen. Die Ergebnisse des Tests werden voraussichtlich am 8. August veröffentlicht.

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