Heumarkt-Projekt bringt Verwarnung

Das umstrittene Projekt rund um die Neugestaltung des Areals am Heumarkt hätte Wiens Welterbe-Status gefährdet. Bei der derzeit laufenden 40. Versammlung des Weltkulturerbe-Kommites in Istanbul droht aber eine Verwarnung.

Das historische Zentrum Wiens wird mit dem bereits pausierten Heumarkt-Projekt offenbar an einem Eintrag in die Rote Liste der UNESCO vorbeischrammen. Bei der gestern, Montag, gestarteten Tagung der internationalen UNESCO-Kommission in Istanbul wird am Mittwoch oder am Donnerstag voraussichtlich eine Verwarnung ausgesprochen.

Heumarkt

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UNESCO hat „ernste Bedenken“

In einem vorläufigen Beschluss, der in den beiden kommenden Tagen entweder im Plenum diskutiert, oder einfach „durchgewunken“ wird, spricht die UNESCO ernste Bedenken gegenüber den Hochhausplänen beim Wiener Eislaufverein sowie gegenüber dem „Glacis Master Plan“ und dem gesamten Wiener Hochhauskonzept aus. Höhe, Masse und Verbauungsdichte würden den universellen Wert der Innenstadt mindern und damit den Welterbe-Status gefährden. Wien wird aufgefordert, die Richtlinien zu überarbeiten, um das Stadtbild in Kern- und Pufferzone nachhaltig zu schützen und zu entwickeln.

„Nachdenkpause“ für Projekt verordnet

Die Stadt hat diese Bedenken bereits vorhergesehen: Ende Mai hatte man der UNESCO mitgeteilt, dass das Projekt derzeit auf Eis gelegt ist. Nach Bedenken von Experten hatte Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) eine „Nachdenkpause“ verordnet und sich zuversichtlich gezeigt, dass man „etwas anderes auf den Weg bringen“ werde, „das auch tatsächlich realisiert werden kann“ - mehr dazu in Stadt stoppt Heumarkt-Hochhaus.

Nach dem umstrittenen Planungsstopp für die Umgestaltung des Heumarkt-Areals soll es bis Herbst eine Weiterentwicklung des Projekts geben. Kritik kommt von der ÖVP - mehr dazu in Heumarkt: Adaptierungen bis Herbst.

Es ist nicht das erste Mal, dass die UNESCO Bedenken zu dem Projekt äußert - mehr dazu in Eislaufverein: UNESCO fürchtet um Weltkulturerbe. Bis Anfang Dezember 2017 möchte die UNESCO einen weiteren Bericht. Sollte dieser nicht zufriedenstellend sein, wird bei der Komitee-Sitzung 2018 über eine Eintragung in die Rote Liste des bedrohten Welterbes entschieden.

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