Weltmuseum: Umbau im Zeitplan

Im Herbst 2017 soll das neue Weltmuseum wieder eröffnet werden - und das sollte auch funktionieren. Denn die Arbeiten seien laut Direktorium „weit fortgeschritten“. Inzwischen ist man weiter auf der Suche nach Spenden und Paten.

Dort, wo sich eigentlich der Eingang zum Weltmuseum Wien befindet, stößt man derzeit auf einen rund 150 Meter langen Bauzaun, der mit Schilf bedeckt ist. Dahinter wird am Umbau des ehemaligen Museums für Völkerkunde gewerkt. Die Arbeiten sind laut Direktor Steven Engelsman „weit fortgeschritten“. Seit Februar wird umgebaut - mehr dazu in Neues Weltmuseum: Umbau gestartet.

Weltmuseum

APA/Herbert Pfarrhofer

Noch ziert den Eingang des Weltmuseums ein 150 Meter langer Bauzaun

Zuversicht für Eröffnungstermin im Herbst 2017

So wurden in den vergangenen Monaten rund 260 Kubikmeter Schutt aus den Hallen befördert. Dieser „Abbruch“ sei soweit fertiggestellt. Nun gehe es darum, die Räume nutzbar und vorzeigbar zu gestalten, erläuterte Engelsman am Freitag. „Auch diese Arbeiten werden bis Jahresende abgeschlossen sein, und dann können die Vitrinen installiert werden.“ Diese werden in der Dauerausstellung, die sich auf 14 Säle erstreckt, 3.127 Objekte beheimaten. Zudem gibt es im Hochparterre auf 1.400 Quadratmetern Platz für Sonderausstellungen.

Zuversichtlich ist man bezüglich des für Herbst 2017 anvisierten Eröffnungstermins. Um das mit Bundesmitteln in der Höhe von 16,7 Mio. Euro finanzierte Projekte umsetzen zu können, benötige es aber auch Zuwendungen aus der Wirtschaft und von Privatpersonen. Zwei Mio. Euro will man mittels einer Fundraising-Kampagne aufbringen und setzt dafür auf prominente Unterstützung: Nachdem bereits im Vorjahr Vera Russwurm, Thomas Schäfer-Elmayer und Georg Markus als „Very Important Patrons“, also bekannte Paten, vorgestellt wurden, sind seit heute drei weitere hinzugekommen.

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APA/Herbert Pfarrhofer

Schauspieler Ramesh Nair ist einer der Paten des neuen Weltmuseums

Viertel der Umbaukosten kam per Fundraising

Auch die Musicaldarstellerin Marjan Shaki, Opernsängerin Annely Pebo und Schauspieler Ramesh Nair haben sich dafür ein Objekt aus der Sammlung ausgesucht. „Wir leben in einer Zeit, in der wir täglich mit dem Thema Ausgrenzung konfrontiert sind“, hielt Nair fest. „Aber das Weltmuseum verbindet Kulturen und führt sie zusammen.“ Der Künstler mit indischen Wurzeln hat sich für eine Skulptur des Gottes Shiva entschieden. „Er steht zwar für die Zerstörung, aber in der indischen Philosophie wird damit immer auch ein Neuanfang verbunden.“

Bis dato wurde rund ein Viertel der nötigen Summe im Fundraising erreicht, sagte Engelsman auf Nachfrage. Die Patenschaft für ein Sammlungsobjekt kann ab 500 Euro übernommen werden - Interessierte können sich auf einer online abrufbaren Weltkarte einen Überblick über das Angebot verschaffen - mehr dazu in Weltmuseum sucht Paten.

Umbau des Weltmuseums nimmt Gestalt an

Der Umbau des Völkerkunde- in das Weltmuseum nimmt Gestalt an. Im Herbst 2017 soll das neue Haus eröffnet werden.

Weltmuseum „on the go“ geplant

Um die Aufmerksamkeit für das Weltmuseum und dessen Eröffnung im Herbst zu steigern, ist ab dem Frühjahr 2017 zusätzlich das Outreach-Projekt „Weltmuseum on the go“ geplant: Dabei will man im öffentlichen Raum neue Zielgruppen erschließen und künftige Highlights der Ausstellung vorstellen. Details dazu sollen zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden.

Weiter warten heißt es dagegen für ein weiteres Projekt am Heldenplatz, obwohl das Weltmuseum eigens Fläche an das geplante „Haus der Geschichte“ abtreten musste - mehr dazu in Verzögerung für „Haus der Geschichte“.

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