Schönbrunn: Neuer Giraffenpark nimmt Form an

Das neue Zuhause der Giraffen im Tiergarten Schönbrunn nimmt langsam Gestalt an. Im Frühjahr 2017 sollen die drei Giraffen einziehen. Das Herzstück bildet ein lichtdurchfluteter Wintergarten.

„Wir liegen halbwegs im Zeitplan“, sagte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter, die sich am Dienstag bei einer Baustellenführung mit Medienvertretern zuversichtlich zeigte. Noch bewohnen die Giraffen ihr Ausweichquartier am Rand des Geländes.

Es war eine Sensation, als 1828 das allererste Mal das größte Landsäugetier nach Wien kam. Sicherheitsleute mussten die Menschenmassen in Zaum halten, die das Geschenk Ägyptens an den Kaiser mit eigenen Augen bestaunen wollten. Seit damals hatte sich an der Behausung wenig verändert.

Jetzt bekommen die drei Wiener Giraffen ein dreimal so großes, sieben Millionen Euro teures Gehege, das ganz auf die Bedürfnisse der scheuen und sensiblen Langhälse abgestimmt ist. Dabei mussten nicht zuletzt hohe Standards in Sachen Denkmal- und Umweltschutz erfüllt werden. So wärmt man mithilfe eines 60 Kubikmeter großen Schotterspeichers und produziert den gesamten Stromverbrauch der Anlage selbst. Im März 2016 wurde der Giraffenpark mit dem Wiener Umweltpreis ausgezeichnet.

Galerie bringt Besucher auf Giraffen-Augenhöhe

Der kleinen Herde, bestehend aus Carla, ihrer Tochter Rita und dem Bullen Kimbar, steht bald insgesamt deutlich mehr Bewegungsraum zur Verfügung. Wärmeliebend wie sie sind, bleiben Giraffen eher drinnen, als sich bei Glätte und Kälte draußen aufzuhalten. Das schon größtenteils montierte Glasdach auf dem Wintergarten, das sich öffnen lässt, mit integrierter Photovoltaikanlage sorgt für Frischluft, Licht und Energie.

Neues Zuhause mit vielen Extras

Das neue Giraffenhaus in Schönbrunn ist bereits im Entstehen. Und die künftigen Bewohner können sich über tolle Extras freuen.

Dem Weltkultur-Erbe-Status trug man durch und durch Rechnung. Optisch einer Schirmakazie nachempfunden muten die unzähligen kleinen Solarpanels auf dem durchsichten Dach eher wie Verzierungen an. Von einer barrierefrei zugänglichen Galerie aus können Besucher die bis zu fünf Meter hohen Tiere auf Augenhöhe beobachten.

Hornraben als Mitbewohner

Besonders stolz ist man in Schönbrunn auf die neue Gesundheitsstation im sanierten historischen Gebäude aus dem Jahr 1828. Hier werden mit den Fluchttieren Gesundheitschecks geübt, was auch der Beschäftigung dient, schilderte Zoologin Eveline Dungl. Die von 930 auf 1.770 Quadratmeter vergrößerte Freianlage mit Wiesenbereichen, Sandruheplätzen und mehreren Futterstellen beinhaltet auch das neue Ostafrikahaus, in dem Zwergmangusten, Schildechsen und Tokos als Nachbarn leben werden. Als Mitbewohner fungieren im Außengehege Hornraben.

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