Riesige „Pokemon Go“-Party ohne Genehmigung
„Das habe ich früher schon mit dem Gameboy gespielt. Für mich ist das einfach mein Leben“, so ein Besucher, der seine Faszination für das Augmented-Reality-Spiel erklärte. „Man kippt sehr schnell rein. Zwei Stunden pro Tag spiele ich“, sagte ein anderer.
Veranstaltet wurde das Event von Gabriel Bogdan, der den Blog Cerealkillerz betreibt, und der Wiener Agentur „Warda Network“. Unterstützung haben die Veranstalter von T-Mobile und Huawei bekommen. „Wir haben das Event mit WLAN ausgestattet und mehrere tausend Euro für Lock-Module ausgegeben“, sagte T-Mobile-Sprecher Helmut Spudich gegenüber dem ORF Wien. Laut dem Mobilfunkanbieter sind „mehr als 4.000 Menschen“ in den Stadtpark gekommen.
Veranstalter: „Das ist kein Event“
Allerdings gab es für die große Monsterjagd im Stadtpark keine Genehmigung der Stadt. „Der Veranstalter wurde von uns informiert, dass er für eine Veranstaltung in dieser Größenordnung eine behördliche Genehmigung benötigt“, hieß es dazu von den Wiener Stadtgärten, die den Grund im Stadtpark verwalten. Zusätzlich wäre auch eine Genehmigung der MA 36 nötig gewesen.
Doch die Veranstalter schieben sich die Verantwortung für die Genehmigung gegenseitig zu. „Als Sponsor gehen wir davon aus, dass der Veranstalter sich um Genehmigungen kümmert“, hieß es von T-Mobile. Blogger Gabriel Bogdan sah die Agentur „Warda Network“ für die Genehmigung verantwortlich, doch diese will gar nicht von einem Event sprechen.
„Es ist rein ein Treffen von Leuten, die ‚Pokemon Go‘ spielen. Es gibt keinen kommerziellen Hintergrund“, sagte Eugen Prosquill von der Agentur auf Anfrage von ORF Wien. Ob die Stadt rechtliche Schritte gegen die Veranstalter ergreifen will, ist noch offen.

ORF
Das Strauß-Denkmal wurde bei dem Event von der Polizei bewacht
Polizei bewachte Strauß-Denkmal
Neben den Spielbegeisterten ist auch die Polizei in den Stadtpark zu der Veranstaltung gekommen. Die Beamtinnen und Beamten haben sich unmittelbar neben dem Johann-Strauß-Denkmal positioniert. Im Juli hatten Unbekannte das Denkmal mit gelben und blauen Schriftzügen besprüht, die sich unter anderem auf das Handy-Spiel bezogen haben - mehr dazu in Pokemon: Johann-Strauß-Denkmal besprüht. Das Denkmal wurde mittlerweile gereinigt.
Links:
- Pokemon: Bestattung ersucht um Pietät (wien.ORF.at)
- Hunderte jagten in der City Pokemon (wien.ORF.at)