Wieder Pandajunges in Schönbrunn geboren

Freude im Tiergarten Schönbrunn: Gestern ist im Zoo ein Pandajunges zur Welt gekommen. Der Nachwuchs bei den Großen Pandas ist etwa zehn Zentimeter groß und rund 100 Gramm schwer. Das Geschlecht ist noch unbekannt.

„Die Pfleger konnten gestern Früh bereits ein Quietschen aus der Wurfbox hören. Auf den Aufnahmen der Wurfboxkamera konnten wir dann erkennen, dass das Jungtier um 5.05 Uhr zur Welt gekommen ist. Yang Yang ist eine erfahrene Mutter und kümmert sich fürsorglich um den Nachwuchs. Dennoch muss man bedenken, dass die Sterblichkeit bei Großen Pandas innerhalb des ersten Jahres bei rund 40 Prozent liegt“, sagte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

Besucher müssen warten

Pandas sind bei der Geburt richtige Winzlinge: Das Jungtier ist etwa zehn Zentimeter groß und rund 100 Gramm schwer. Vom pandatypischen schwarz-weißen Fell ist noch nichts zu sehen. Es ist rosafarben und mit einem weißen Flaum bedeckt. Vorerst müssen sich die Besucher mit Fotos und Videos begnügen, live zu sehen wird das Kleine die ersten Monate nicht sein.

Geschlecht noch nicht bekannt

„Die Pfleger beobachten alles rund um die Uhr über die Wurfboxkamera. Da das Jungtier winzig ist und die Mutter es intensiv wärmt, ist es nur selten über die Kamera zu sehen, und wir konnten noch kein Geschlecht erkennen“, sagte Schratter. Damit Mutter und Jungtier die nötige Ruhe haben, bleibt das Pandahaus bis auf Weiteres geschlossen.

Während die Pandamutter rund um die Uhr mit Säugen, Putzen und Wärmen ihres Nachwuchses beschäftigt ist, hat sich der Pandaalltag für Männchen Long Hui nicht geändert. Da Pandaväter auch im Freiland nicht an der Aufzucht ihres Nachwuchses beteiligt sind, ist Long Hui von den beiden abgetrennt. Yang Yang und Long Hui hatten sich am 23. März im Tiergarten gepaart - mehr dazu in Pandas in Schönbrunn haben sich gepaart.

Insgesamt vier Fortpflanzungen auf natürlichem Weg

Der Große Panda zählt zu den bedrohten Tierarten. Nur noch 1.864 Tiere leben im Südwesten Chinas. In den meisten Pandahaltungen setzt man auf künstliche Besamung. Dem Tiergarten Schönbrunn ist es mit der Geburt von Fu Long am 23. August 2007, seinem Bruder Fu Hu am 23. August 2010 und Fu Bao am 14. August 2013 bereits dreimal gelungen, Große Pandas auf natürlichem Wege fortzupflanzen. Alle drei leben mittlerweile in China.

Prestige und Geldquelle

Ein solcher Pandanachwuchs ist ein Prestigeerfolg für das weltweite Aufzuchtprogramm und den Zoo, der sich über steigende Besucherzahlen freuen kann. Ein junger Panda ist aber auch eine erneute Geldquelle für China. 200.000 Euro würden pro neugeborenen Panda fällig, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ - vorausgesetzt der Nachwuchs überlebt die ersten sechs Monate. Ansonsten könnte es für den Zoo noch einmal richtig teuer werden. Stehe menschliches Versagen hinter dem Tod des Tieres, werde eine Strafzahlung von einer halben Million Dollar fällig - mehr dazu in Chinas teure Mietpandas (news.ORF.at).

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