UETD-Event wegen Hasspostings abgesagt

Eine für vergangenen Montag geplante Veranstaltung der Union Europäisch-Türkischer-Demokraten (UETD) wurde vom Hotel abgesagt, wie am Mittwoch bekannt wurde. Grund waren zahlreiche Hasspostings gegen den Event.

Das Wiener Hotel Fleming’s hat eine Veranstaltung der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) zum Gedenken an die Opfer des türkischen Putschversuches abgesagt. Grund für die Absage des ursprünglich für vergangenen Montag angesetzten Termins waren zahlreiche Hasspostings auf der Facebook-Seite des Hotels im Vorfeld, sagte eine Sprecherin des Fleming’s am Mittwoch.

Pressekonferenz

APA/Herbert Pfarrhofer

Die UETD gilt als Unterstützerin des türkischen Präsidenten Erdogan

Absage „zum Schutz der anderen Gäste“

„Wenn das dann soweit geht, dass wir Hasspostings und böse Anrufe bekommen, dann sehen wir uns gezwungen - zum Schutz unserer anderen Gäste (...) - von solchen Dingen Abstand zu nehmen“, erklärte die Sprecherin das Vorgehen des Hotels der APA. Bei der Buchung der Veranstaltung kannte man „weder das Thema noch den Hintergrund“, dies sei allerdings nichts Außergewöhnliches, denn „wir gehen natürlich bei unseren Gästen und Kunden nie ins Detail und fragen wieso, weshalb, warum“.

Erst durch die zahlreichen Hasspostings sei mein aktiv geworden und habe „die Dame, die die Veranstaltung gebucht hat“ ausgeforscht. Anschließend habe man sich mit der Wiener Polizei in Verbindung gesetzt, dort habe man „den Rat bekommen, diese Veranstaltung besser nicht abhalten zu lassen“, sagte die Vertreterin des Hotels am Telefon.

Aslan: Hotel wusste Bescheid

Bei der Wiener Polizei hingegen legte man Wert darauf, dass man dem Hotel keine Empfehlung hinsichtlich einer Absage des Termins gegeben habe. Denn die Polizei und der Landesverfassungsschutz „dürfen gar nicht dazu raten, es abzusagen“, erklärte ein Sprecher am Telefon. Die Veranstaltung nicht abzuhalten war „eine reine Entscheidung des Hotels selbst“.

Cem Aslan, der Präsident der UETD in Wien, versteht nicht, warum das Hotel den Event kurzfristig abgesagt hat. Aslan ist der Meinung, dass man im Hotel sehr wohl darüber Bescheid wusste, wer der Veranstalter sei: „Die UETD, unsere Organisation kannten sie, wir sind nicht neu“, sagte er auf APA-Nachfrage. Man habe bereits vor einem Monat „alles fixiert“ und bis wenige Stunden vor Veranstaltungsbeginn sei auch „alles okay“ gewesen.

Erst Montagmittag habe man einen Anruf vom Hotel bekommen, dass die Veranstaltung am Abend nicht stattfinden könne. Schlussendlich sei man in ein türkisches Restaurant ausgewichen und habe den Event, bei der auch der AKP-Abgeordnete Metin Külünk anwesend war, in kleinerem Rahmen abgehalten.