Mordverdächtiger Polizist wird vernommen
Der 23-Jährige hatte sich Samstagvormittag mit seiner Pflichtverteidigerin besprochen. Danach begann im Beisein der Anwältin die Einvernahme, berichtete die Polizei am Samstag. Über die Hintergründe der Tat, das Motiv und auch die Tatwaffe war bis Sonntagnachmittag nichts bekannt.
Polizei schon am Montag in Wohnung
Bereits am vergangenen Montag, dem 3. Oktober, sei es im Wohnhaus des Paares in Wien-Margareten zu einem Einsatz gekommen, berichtete die Polizei am Samstag. Im Bereich des Aufzugs wurden Blutspuren gefunden, die aber zunächst nicht zuzuordnen waren. Hinweise auf ein Verbrechen habe es zu der Zeit nicht gegeben, auch sei noch niemand abgängig gemeldet gewesen. Die Polizisten legten daraufhin eine Meldung über den Vorfall an. Nach jetzigem Ermittlungsstand waren die Frau und das Kind da bereits tot.
Am 4. Oktober erstattete der Lebensgefährte der 25-Jährigen eine Abgängigkeitsanzeige bei der Polizei. Er streute auch falsche Hinweise, indem er angab, die Frau hätte eine Tasche mit Kleidung für den Buben mitgenommen. Da die Polizei bis zum 6. Oktober keine konkreten Hinweise zur abgängigen Frau erhielt und sich der Lebensgefährte unkooperativ zeigte, übernahm schließlich das Landeskriminalamt Wien die Ermittlungen. In der gemeinsamen Wohnung des Paares in Wien konnte das Tatortteam dann eben Blutspuren sicherstellen, die auf ein Verbrechen hindeuteten.
Geständnis am Freitag
Der Verdächtige hatte sich am Dienstag krankgemeldet und war zu seinen Eltern in die Steiermark gefahren. Freunde der gebürtigen Kärntnerin hatten da bereits eine große Suchaktion via Facebook initiiert - mehr dazu in Erste Hinweise zu Abgängiger mit Kind (kaernten.ORF.at).
Nachdem die Polizei die Blutspuren sichergestellt hatte, fuhren Ermittler in die Steiermark, um den Polizisten mit diesen Erkenntnissen zu konfrontieren. Der 23-Jährige legte in einer ersten Befragung ein Geständnis ab, seine Lebensgefährtin und den gemeinsamen Sohn in der Wohnung in Wien getötet und die Leichen mit seinem Auto in die Steiermark gebracht zu haben - mehr dazu in Polizist tötet Schwangere und Sohn.
Obduktionen am Sonntag
Auch die Toten - die Frau und der ein Jahr und neun Monate alte Sohn - wurden bereits am Freitagabend in die Gerichtsmedizin in Wien überstellt. Sie sollen am Sonntag obduziert werden.