AKH-Ambulanz für Herbstdepression

Nebel, Nässe, Kälte und weniger Sonnenschein - das führt bei jedem 50. Österreicher laut einer Studie zu einer Herbst-Winter-Depression. Am AKH gibt es deshalb eine eigene Ambulanz für diese saisonal bedingte Depression.

„Eines der Hauptsymptome ist sicherlich die markante Antriebslosigkeit, die diese Personen dann befällt, verbunden mit einer Tagesmüdigkeit und häufig auch einer Hypersomie, also einem vermehrten Schlafbedürfnis, und interessanterweise bei Dreiviertel der Patienten eine Veränderung des Appetits“, erklärt Dietmar Winkler, Facharzt für Psychiatrie am AKH, gegenüber „Wien heute“.

Herbst-Winter-Depression-Ambulanz

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Behandelt wird die Herbst-Winter-Depression oft mit einer Lichttherapie

Licht und Medikamente

Seit Oktober hat die Ambulanz für Herbst-Winter-Depression am AKH geöffnet. Pro Saison werden circa 200 Patienten betreut. Behandelt wird die Herbst-Winter-Depression in den meisten Fällen mit einer Lichttherapie. Winkler: „Die Lichttherapie ist etwa bei der Hälfte der Patienten eine ausreichende Monotherapie. Die andere Hälfte der Patienten braucht zusätzlich eine medikamentöse Unterstützung.“

Studiogespräch mit Edda Winkler-Pjrek

Die Leiterin der Ambulanz für Herbst-Winter-Depressionen am AKH war am Samstagabend im „Wien heute“-Studio zu Gast.

Das Lichtgerät wird sozusagen verschrieben. Patientinnen und Patienten müssen sich einen Monat lang, täglich je eine halbe Stunde, von der Lampe bestrahlen lassen.

Herbst-Winter-Depression-Ambulanz

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Im Gespräch und per Fragebogen werden die Symptome abgeklärt

An der Ambulanz wird die saisonal bedingte Depression auch seit Jahren erforscht. Dabei zeigt sich, dass Frauen viel häufiger eine Herbst-Winter-Depression haben als Männer. Der Grund ist ein Streitpunkt in der Forschung. „Man vermutet hormonelle Unterschiede und auch konstitutionelle Unterschiede in bestimmten Botenstoffsystemen“, so Winkler.

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