Webserie über „dreiköpfigen Adler“

Das Wiener Studio „Neuer Österreichischer Trickfilm“ (NÖT) hat eine eigene Trickfilmserie unter dem Namen „Birne, Schädel & Haupt“ auf YouTube veröffentlicht. Vier Folgen sind schon fertig, für die übrigen fehlt noch das Geld.

Im Juni feierte das Studio Neuer Österreichischer Trickfilm mit einer Werkschau im Wiener Schikaneder Kino sein fünfjähriges Bestehen. Nach vielen Auftragsarbeiten - unter anderem die Trickfilmserie „Hexe Lilli“ oder Animationsszenen für „Ein Hologramm für den König“ von Tom Tykwer - wollen die Wiener Filmemacher nun mit Hilfe von Crowdfunding eine eigene Trickfilmserie produzieren.

Vom „Heldenkanzler“ zur „Hexe Lilli“

Neuer Österreichischer Trickfilm besteht aus dem Trio Benjamin Swiczinsky, Conrad Tambour und Johannes Schiehsl. Die Filmemacher lernten sich an der Filmakademie Baden-Württemberg kennen, bevor sie nach Österreich zurückkehrten und im dritten Wiener Gemeindebezirk ihr Studio eröffneten.

Nach mehreren preisgekrönten Kurzfilmen, die teilweise noch während ihres Studiums entstanden, wie zum Beispiel „Heldenkanzler“ (über den Austrofaschisten Engelbert Dollfuß), folgten Auftragsarbeiten wie eine Staffel der Trickfilmserie „Hexe Lilli“, Werbefilme, Titelanimationen für Spielfilme und eben die Titelsequenz von „Ein Hologramm für den König“ mit einem animierten Tom Hanks.

Erste deutschsprachige Animations-Webserie

Nun wollen die drei Trickfilmer auch eigene Geschichten erzählen. Dafür haben sie die Webserie „Birne, Schädel & Haupt“ kreiert, in der ein dreiköpfiger Adler in den Bergen ein Trickfilmstudio betreibt. Jedes Mal probiert er einen Film fertigzustellen, doch es gelingt ihm leider nie. Teils scheitert es an seinen Besuchern, teils an den unterschiedlichen Meinungen seiner drei Köpfe.

Bei „Birne, Schädel & Haupt“ handelt es sich laut den Machern um die erste deutschsprachige Animations-Webserie überhaupt. Erste Folgen wurden schon im Internet veröffentlicht, doch um eine ganze Staffel zu produzieren, wollen die drei Animationsfilmer via Crowdfunding ein Budget von 20.000 Euro auftreiben. Beitragen kann man bereits ab einem Euro, wer tiefer in die Tasche greift, kann sich Produzent (ab 500 Euro - mit Eintrag in die Internet Movie Database IMDB) nennen, eine Sprechrolle (ab 1.500 Euro) ergattern oder sogar in karikierter Form (ab 2.000 Euro) mitspielen.

Studio

NÖT

Die Wiener Filmemacher arbeiten an zahlreichen Auftragsarbeiten

Agentenszenen im Kino zu sehen

Das nächste größere Projekt von Neuer Österreichischer Trickfilm steht auch schon an: Auf der Viennale feierte der Dokumentarfilm „Auf Ediths Spuren - Tracking Edith“ von Peter Stephan Jungk Premiere. Jungk erzählt darin das Leben seiner Großtante Edith Tudor-Hart, einer österreichischen Fotografin, die vor Engelbert Dollfuß nach Großbritannien flüchtete.

Dort arbeitete die überzeugte Kommunistin verdeckt für die Sowjets und rekrutierte unter anderem den berüchtigten Doppelagenten Kim Philby, der sich 1963 mit jeder Menge geheimer Informationen in die Sowjetunion absetzte. Für den Dokumentarfilm, der im April 2017 regulär in die Kinos kommen soll, animierte das Trickfilmstudio spannende Agentenszenen aus der Vergangenheit.

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