Puppenspiel gegen Hasspostings

Die Zahl an Hasspostings und Gewaltaufrufen im Internet steigt. Am Rabenhof-Theater wurde dieses Problem gestern in Form eines Puppentheaters angesprochen. Gelesen wurde aus Postings, die im Internet zu finden waren.

Ein Flüchtling versucht sich in Favoriten umzubringen, daraufhin bricht im Internet eine Welle von Hasspostings los. Dieser Vorfall hat „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk auf die Idee gebracht, Hasspostings und Gewaltaufrufe aus Sozialen Netzwerken auf die Bühne zu bringen.

Puppenspiel gegen Hasspostings im Rabenhof-Theater

ORF

Puppenspieler Habjan: Die „unangenehmsten und ekelhaftesten“ Texte

Bis zu drei Jahre Haft drohen

„Die Leute haben nicht verstanden, dass sie, wenn sie fluchen und schimpfen, nicht im Auto sitzen hinter der Glasscheibe oder hinter der Klotür, sondern öffentlich. Und das wollen wir ihnen hier zeigen, dass alles, was sie schreiben, öffentlich ist“, sagt Klenk.

Und so liest der Puppenspieler Nikolaus Habjan etwa aus einem Posting: „Am besten Dachau wieder aufmachen und schon mal einheizen“. Für Habjan sind das die „unangenehmsten und ekelhaftesten“ Texte, mit denen er „je gearbeitet“ hat.

Hasskriminalität beginnt, wo andere in menschenverachtender Weise öffentlich herabgewürdigt werden. Auf Verhetzung stehen bis zu drei Jahre Gefängnis. „Eine Meldestelle wird eingerichtet. Und dazu zählt auch eine klare und einfache Handlungsanleitung, wie man was mit welchem Inhalt wie zur Anzeige bringt“, sagt Christian Pilnacek aus dem Justizministerium.

Hassposting-Matinee im Rabenhof

Puppen geben wieder, was an Niederträchtigem in Sozialen Netzwerken gepostet wird.

„Problem ist die Anonymität“

„Ich glaube, das Problem ist die Anonymität und dass man im Internet nicht so direkt greifbar ist“, sagte eine Besucherin der Matinee im Rabenhof-Theater. Ein anderer sagte: „Das wird dann weitergeteilt und weitergeteilt. Und wenn man das drei- oder viermal gesehen hat, denkt man sich, ja, da muss doch etwas d’ran sein.“

Pläne zur Regulierung Sozialer Netzwerke

Technologieminister Jörg Leichtfried (SPÖ) sieht beim Thema Hass in Sozialen Netzwerken die EU gefordert.

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