Wienerin macht Schmuck aus Graffitis

Eine 28-jährige Wienerin macht aus Graffitis Schmuck. Sie sammelt die abgebröckelten, bunten Farbschichten auf und macht damit Ringe, Halsketten und Ohrstecker. Inzwischen verarbeitete sie auch ein Stück der Berliner Mauer.

Dass Street Art nicht nur an Wänden stylish sein kann, beweist jetzt eine junge Designerin aus Wien. Cornelia Voglmayr alias „Birdly“ macht aus dem Abfallprodukt der urbanen Wandgemälde Halsketten, Ohrstecker und Ringe. Die Idee für den ungewöhnlichen Schmuck ist der 28-Jährigen bei einem Spaziergang gekommen, bei dem sie abgebröckelte Farbschichten der Graffitis auf dem Boden gefunden hat. Diese so genannten „urbanen Schiefer“ haben „Birdly“ fasziniert.

Acht Stunden für ein Stück

Weil die Wienerin aber die Erste überhaupt ist, die mit diesem Material arbeitet, war es ein langer Weg zum ersten fertigen Schmuckstück. „Ich habe viel experimentiert. Ich habe Stunden an meinem Tisch im Atelier verbracht, um zu wissen wie genau ich mit dem Material umgehen muss. Und ich lerne heute noch jeden Tag dazu“, so Vogelmayr. Mehr als acht Stunden dauert die Verarbeitung der Farbschichten zu dem fertigen Schmuckstück. Zuerst wird der Schiefer gebrochen, anschließend gefeilt, wodurch er seine einzigartige Form erhält.

Dabei ist Voglmayr besonders wichtig, dass die verschiedenen Farbschichten besonders gut zur Geltung kommen: „Die Schichten sind besonders wichtig, weil sie das Charakteristische an dem Schmuck sind.“ Anschließend werden die Stücke noch poliert und mit einer speziellen chemischen Mischung gehärtet, damit nichts mehr brechen kann.

Auch schon Berliner Mauer verarbeitet

Die Reaktionen auf den außergewöhnlichen Schmuck bestärken die Wienerin in ihrer Kreativität. „Viele halten es für Email oder sie fragen mich welches Gestein es ist. Ich sage dann oft scherzhaft, dass es das einzige Gestein ist, dass in Wien wächst: der Graffiti-Schiefer!“

Graffiti-Schmuck von „Birdly“

Eine junge Wienerin macht aus abgespachtelten Graffitis unter anderem Ringe, Halsketten und Ohrstecker.

Auf verschiedenen Märkten und online verkauft „Birdly“ ihren Schmuck. Die Einzelstücke kosten zwischen 24 und 50 Euro. Auch auf Sonderwünsche geht die 28-Jährige ein. So hat „Birdly“ auf Anfrage einer Kundin sogar schon ein historisches Stück von der Berliner Mauer verarbeitet. Auch für die Zukunft hat Voglmayr mit ihrem Label noch viel vor. Sie möchte neben dem Modeschmuck auch edlere Varianten anbieten und weiterhin an verschiedensten Mustern und Formen arbeiten.

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