Lichtenegger nun offiziell Chefin im Zweiten

Die Leopoldstadt hat am Abend offiziell eine neue Bezirksvorsteherin bekommen: Uschi Lichtenegger von den Grünen wurde angelobt. Die 55-Jährige hatte überraschend die SPÖ in ihrer einstigen Hochburg vom Thron gestürzt.

Die Grüne Uschi Lichtenegger wurde im Auditorium der Sigmund Freud Privatuniversität angelobt. Mit dabei war unter anderem auch Grünen-Chefin Maria Vassilakou. Lichtenegger folgt auf Karlheinz Hora von der SPÖ. Hora war dreieinhalb Jahre Bezirksvorsteher in der Leopoldstadt. Bei der Wiederholung der Bezirksvertretungswahl ist die grüne Kandidatin überraschend auf dem ersten Platz gelandet und hat die SPÖ gestürzt - mehr dazu in Grüner Erdrutschsieg in der Leopoldstadt.

Uschi Lichtenegger

APA/Herbert Neubauer

Lichtenegger ist die erste grüne Bezirksvorsteherin im Zweiten

Die Neo-Bezirkschefin ist im zweiten Gemeindebezirk fest verankert: Sie wohnt im Volkertviertel, arbeitet in der Taborstraße und sportelt im Prater. Lichtenegger wurde 1961 in Wien geboren und absolvierte nach der HAK eine Bürolehre. Ab 1980 war sie im Verlag für Gesellschaftskritik tätig. Später machte sie eine Ausbildung zur Familienhelferin und einen New Media-Lehrgang - mehr dazu in Uschi Lichteneggers Weg zur Bezirkschefin.

Praterstern soll sicherer werden

Nach ihrem Wahlsieg hat Lichtenegger als ihr wichtigstes Ziel den Praterstern genannt. Sie will ihn sicherer machen und umgestalten: „Der Praterstern soll luftig und durchlässig werden, dass die Leute sich wohlfühlen“, kündigte Lichtenegger an. Fraglich ist noch, wie es mit der Verbindung vom Praterstern vor zum Donaukanal weitergeht.

Lichtenegger hatte im Wahlkampf damit geliebäugelt, dass die zweispurige Praterstraße zugunsten eines Radweges nur mehr einspurig werden könnte. Mittlerweile geht sie nicht mehr von einer einzigen Fahrspur aus, „mir ist ganz wichtig, dass die Geschäftsleute und die Anrainer entscheiden, was passiert“.

Uschi Lichtenegger

APA/Herbert Neubauer

Bei der Angelobung war auch Grünen-Chefin Maria Vassilakou

Erneute Anfechtung eingebracht

Geht es nach der EU-Austrittspartei sitzt Lichtenegger allerdings noch nicht ganz fest im Sattel: Die Kleinpartei hat die Anfechtung der Wiederholung der Bezirksvertretungswahl in der Leopoldstadt beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) eingebracht. Dort wird die Behandlung derzeit vorbereitet, eine Entscheidung ist in diesem Jahr allerdings nicht mehr zu erwarten - mehr dazu in Zweite Wahl-Anfechtung: Entscheid erst 2017.

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