U-Bahn-Klos teils Monate gesperrt

Die Wiener Linien haben weiter Probleme mit ihren Toiletten. In zehn Stationen sind die WCs bereits „wochen- oder monatelang“ gesperrt. Die Wiener Linien wollen nun ihr neues WC-Konzept „finalisieren“.

In 70 Stationen der Wiener Linien gibt es auch WC-Anlagen. Zwölf davon sind betreut und damit kostenpflichtig. In 58 Stationen ist der Gang auf die Toilette kostenlos. Aber es stehen nicht alle WCs zur Verfügung. „Aktuell sind in zehn Stationen die Anlagen schon wochen- oder monatelang gesperrt“, bestätigt eine Sprecherin der Wiener Linien gegenüber wien.ORF.at.

„Die Anlagen wurden gesperrt, weil sie missbräuchlich verwendet wurden. Das kann zum Beispiel die Drogenproblematik, oder regelmäßiger Vandalismus oder die Nutzung der WCs als Schlafplatz sein“, sagt die Sprecherin. Zu den langfristigen Sperren kommen „je nach Vorfall auch tageweise Sperren“ weiterer Toilettenanlagen.

WC-Anlage in Wiener U-Bahnstation

ORF.at/Patrick Wally

„Anlagen wurden gesperrt, weil sie missbräuchlich verwendet wurden“

Klo-Konzept: „Wir arbeiten an Fertigstellung“

Um das Budget der Bezirke zu entlasten wurden Anfang 2014 die WCs im U-Bahn Bereich den Wiener Linien übertragen. Diese kündigten bis Ende 2014 ein Betriebskonzept der Toilettenanlagen an. Im Sommer desselben Jahres sorgten Medienberichte für Aufsehen, wonach die Benutzung der Toiletten künftig etwas kosten könnte - mehr dazu in U-Bahn-WCs könnten kostenpflichtig werden.

Kosten von 2 Mio. Euro pro Jahr

Betrieb, Reinigung, Instandhaltung und Reparaturen aller WC-Anlagen kosten laut Wiener Linien rund zwei Millionen Euro pro Jahr.

Die Wiener Linien wollten dazu nichts sagen und verwiesen stets auf das Betriebskonzept, das allerdings bis heute noch nicht vorliegt. Laut der Sprecherin arbeiten die Wiener Linien derzeit „intensiv an der Fertigstellung des Konzepts“. In diesem Jahr würde man es aber nicht mehr schaffen.

„Sinn unbetreuter WC-Anlagen“ hinterfragen

Von Seiten der Stadt heißt es, zu einer möglichen Kostenpflicht der U-Bahn-Klos, aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ): „Ziel des WC-Konzepts sind saubere und sichere WC-Anlagen. Daher ist auch die Sinnhaftigkeit von unbetreuten WC-Anlagen in den Stationen zu hinterfragen – denn diese werden in den meisten Fällen leider für andere Zwecke genutzt als für jene, für die sie errichtet wurden.“

Auf Nachfrage von wien.ORF.at, ob die Benützung der WCs damit künftig etwas kosten wird, meinte eine Sprecherin der Stadträtin, „was die Details betrifft, bitte ich noch um ein wenig Geduld.“ Für die derzeit betreuten Anlagen in den zwölf Öffi-Stationen müssen Nutzerinnen und Nutzer jedenfalls 50 Cent bezahlen.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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