Alijew-Tod: „Engmaschige Betreuung“

Der kasachische Ex-Botschafter Rachat Alijew sei in der Haft gut betreut worden. Das wurde am Mittwoch aus der Generaldirektion für den Strafvollzug betont. Zuletzt wurden Zweifel am Selbstmord Alijews geäußert.

Alijew genoss demnach in der Zelle eine „engmaschige, insbesondere medizinische, psychologische und psychiatrische Betreuung durch verschiedene Personen“. Die Verteidiger Alijews legten am Montag ein Privatgutachten vor, demzufolge sich der Ex-Diplomat nicht selbst getötet hat - mehr dazu in Causa Alijew: Für neuen Gutachter Mord.

Ausführliche Dokumentation

Alijew war im Februar 2015 in seiner Zelle tot aufgefunden worden. Laut Justiz erhängte er sich, bevor ein Schwurprozess gegen ihn wegen der Entführung und Tötung zweier kasachischer Banker beginnen konnte. Seine Anwälte sprechen hingegen von Mord und stellten in Zusammenhang mit dem Privatgutachten einen Fortführungsantrag.

Im Hinblick auf diesen Antrag verwies die Generaldirektion darauf, dass der Strafvollzug selbst betroffen sei und daher keine detaillierteren Angaben gemacht werden könnten. Auch dürfe man die Krankengeschichte Alijews nicht offenlegen. Die Betreuungssituation sei jedenfalls ausführlich dokumentiert worden.

„Nichts Ungewöhnliches“

Außerdem wurde im Hinblick auf Manipulationsvorwürfe am Zellenschloss darauf verwiesen, dass es ein völlig normaler Vorgang sei, ein Schloss zur Beweissicherung auszubauen. In diesem Falle sei es „natürlich ausgebaut worden, weil es entsprechend sicherzustellen war“, hieß es. Dass ein Gutachtenauftrag erst zu einem späteren Zeitpunkt gestellt werde, sei „absolut nichts Ungewöhnliches“.

Dem früheren Schwiegersohn des kasachischen Machthabers Nursultan Nasarbajew wurde die Tötung zweier Bankmanager in Kasachstan angelastet. Die Anwälte wiesen diese Vorwürfe stets zurück - mehr dazu in Chronologie: Der Fall Alijew.