Parlamentssanierung: Adler-Kopie für Hofburg

Der Nationalrat wird während der Parlamentssanierung im Ausweichquartier in der Hofburg die Gesetze unter den Augen des Wappenadlers beschließen - allerdings nicht des Originals, sondern einer Kopie.

Denn der originale Adler ist mit vier mal 2,8 Metern zu groß und mit ca. 650 kg zu schwer. Außerdem wird auch er im Zuge der Generalsanierung überholt. Für das Ausweichquartier produziert die Firma Vario Shape aus Wien eine Kopie, die nur etwa ein Drittel so schwer ist - mehr dazu in Parlamentsanierung: Adler zieht nicht um.

Bundeswappen Adler

Parlamentsdirektion / Bildagentur Zolles KG / Christian Hofer

Wappenadler wird in leichterer Variante nachgebaut. Im Bild: Das Original

So kann sich Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) freuen, dass das alte - nach dem Zweiten Weltkrieg angebrachte - Symbol auch während der dreijährigen Sanierung sichtbar in der Öffentlichkeit erhalten bleibt. Auch über diese Frage wurde abgestimmt, der Nutzerbeirat hat sich laut Parlamentskorrespondenz einstimmig für die Kopie ausgesprochen.

Örtliche Bauaufsicht vergeben

Die Bietergemeinschaft Werner Consult/Wendl ZT GesmbH übernimmt die Örtliche Bauaufsicht bei der Generalsanierung, wie ebenfalls am Mittwoch bekanntgegeben wurde. Die in Wien und Graz ansässige Arbeitsgemeinschaft, die sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren durchsetzen konnte, wird das Sanierungsprojekt in den kommenden Jahren in allen baulichen Fragen begleiten, berichtete die Parlamentskorrespondenz.

Parlament wird im Sommer umgebaut

Im Juli wird es ernst mit dem Umbau und der Generalsanierung des Parlaments. 350 Millionen Euro sind veranschlagt, drei Jahre soll es dauern.

Die Örtliche Bauaufsicht vertritt die Bauherrin vor Ort und leitet die Baustelle - das heißt, sie überwacht die Baumaßnahmen, koordiniert sämtliche ausführende Firmen, nimmt ihre Leistungen ab, stellt sicher, dass Kosten- und Qualitätsvorgaben eingehalten werden, kümmert sich um Sicherheitsfragen und die gesamte Logistik. Außerdem ist Consult/Wendl ZT zuständig für die gesamtheitliche Baustellendokumentation, die Feststellung von Mängeln sowie deren Behebung.

Generalsanierung beginnt im Sommer 2017

Die Vergabe der Örtlichen Bauaufsicht sei ein „weiterer wichtiger Baustein, mit dem wir sicherstellen, dass das Sanierungsvorhaben im Zeit- und Kostenplan bleiben wird und zugleich die höchsten Qualitätsstandards eingehalten werden“, betonte Alexis Wintoniak, Parlamentsvizedirektor und Geschäftsführer der Parlamentssanierungsgesellschaft, bei der Vertragsunterzeichnung.

Architekt Georg Zuschnig, Leiter Baumanagement Hochbau sicherte zu, dass Werner Consult sicherstellen werde, „dass das Sanierungsprojekt ergebnisorientiert und effizient abgewickelt wird. Daher werden auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt auf der Baustelle ihre Arbeitsplätze beziehen.“

Die Generalsanierung beginnt im Sommer 2017, nach Absiedelung des parlamentarischen Betriebs in die verschiedenen Ausweichquartiere in und bei der Hofburg. Derzeit werden die Ausschreibungen der Bauleistungen vorbereitet, die Ausschreibungen sollen Anfang 2017 starten.

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