Mordversuch in betreuter Jugend-WG

In einer betreuten Wohngemeinschaft für Jugendliche ist es gestern Abend am Alsergrund zu einem Mordversuch gekommen. Ein Bursch hat dabei ein 15-jähriges Mädchen mit einem Messer schwer verletzt. Er befindet sich in Haft.

Mädchen und Burschen sind in der betreuten Wohngemeinschaft am Währinger Gürtel getrennt untergebracht. Im Stiegenhaus der Einrichtung kam es jedoch kurz vor 18.30 Uhr zu einem lautstarken Streit zwischen der 15-Jährigen und dem Teenager. „Ein 15-jähriges Mädchen ist mit einem in etwa gleichaltrigen Buben in Streit geraten. Der hat im Zuge des Streits zu einem Messer gegriffen und das Mädchen attackiert“, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger.

Ein Sozialarbeiter kam dem Mädchen zu Hilfe. „Er hat sich zwischen Opfer und Angreifer gestellt. Auch er selbst wurde mit dem Messer bedroht. Er hat versucht es dem jungen Burschen zu entreißen. Dem Täter ist es laut Zeugenaussagen gelungen das Messer zu werfen. Mit dem Wurf hat er das Mädchen in der Brust getroffen und wirklich sehr schwer verletzt“, so Keiblinger.

„Motiv für den Streit ist unbekannt“

Das Mädchen ist nicht mehr in Lebensgefahr. „Es war so, dass dieser Messerstich nur ganz knapp das Herz verfehlt hat. Das Mädchen hat dann eine Verletzung der Lunge erlitten und musste notoperiert werden“, so der Polizeisprecher.

Der Angreifer wurde festgenommen und befand sich am Donnerstag in Haft. Der Vorwurf lautet auf versuchten Mord. Das Motiv für den Streit ist unbekannt. „Wir wissen, dass der Streit schon einige Tage andauern dürfte. Das hat eine Freundin des Mädchens den Beamten mitgeteilt“, so Keiblinger.

Die Polizei prüft noch die genaue Identität des Burschen. Der anerkannte Flüchtling gibt als Geburtsland Somalia an. „Er hat hier mehrere Dokumente vorgelegt, die unterschiedliche Geburtsdaten aufweisen. Er gilt offiziell als staatenlos“, so Keiblinger. Auch das genaue Alter des Burschen ist noch nicht bekannt, es dürfte zwischen 12 und 15 Jahren liegen.