Strache: Mehr FPÖ-Potential im Westen

Wiens FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sieht im „Wien heute“-Jahreswechselinterview mehr freiheitliches Potential in den westlichen Bundesländern. So erklärt er auch das schlechtere Abschneiden Norbert Hofers in Wien.

Natürlich sei die Wahl zum Bundespräsidenten in erster Linie eine Persönlichkeitswahl gewesen, betonte der Wiener Landesparteiobmann Heinz-Christian Strache, der gleichzeitig auch Bundesparteiobmann ist, im „Wien heute“-Jahreswechselinterview.

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FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im „Wien heute“-Studio

Allerdings sieht er mehr FPÖ-Potential in den westlichen Bundesländern: „Wenn man es dann auf eine Parteiebene herunterbricht, dann sieht man, wo welche Potentialmöglichkeiten vorhanden sind. Da sind sicherlich in den westlichen Bundeländern mehr Potentialmöglichkeiten vorhanden als in Wien, wo wir mit bis zu 39 Prozent wahrscheinlich das höchstmöglich zu erreichende Potential haben.“ Das erkläre auch das vergleichsweise schlechte Abschneiden Norbert Hofers in Wien - mehr dazu in Van der Bellen holt alle Bezirke.

Hofer „erster und wichtigster Stellvertreter“

Dass sich Norbert Hofer noch am Stichwahlabend auch für die nächste Bundespräsidentschaftswahl mehr oder weniger selbst nominiert hat, sei „selbstverständlich akkordiert“ gewesen. Denn Hofer sei schon seit dem Jahr 2005 „mein erster und wichtigster Stellvertreter in der FPÖ“. Auch in Wien hat Strache mit Vizebürgermeister Johann Gudenus mehr oder weniger einen Stellvertreter - dem er aber „selbstverständlich“ völlig vertraue.

HC Strache (FPÖ) zum Jahreswechsel

Der FPÖ Bundes- und Landesparteiobmann der Freiheitlichen sieht kein schlechtes Abschneiden von Norbert Hofer im Präsidentschaftswahlkampf.

Die Rolle des Vizebürgermeisters fülle Gudenus „exzellent“ aus. Man sei die „maßgebliche“ Kontrollkraft in Wien. Zusammen mit der nun vorhandenen Sperrminorität von 34 Abgeordneten im Gemeinderat habe man viele Prüfanträge gestellt und auch den Bundesrechnunghof in Sachen Krankenhaus Nord angerufen - mehr dazu in KH Nord wird Fall für Rechnungshof.

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Strache vertraut seinem Vizebürgermeister „selbstverständlich“

„Erstes Mal schwarze Zahlen“ in Simmering

Strache lobte auch den Simmeringer Bezirksvorsteher Paul Stadler - seit der Gemeinderatswahl 2015 der erste blaue Bezirksvorsteher Wiens. „Er hat natürlich mit der Situation zu arbeiten, dass er Mehrheiten braucht und wird von der Stadtregierung auch konterkariert. Aber er hat in Simmering das erste Mal schwarze Zahlen sichergestellt“, so Strache.

Er binde die Bürger in Entscheidungen - zum Beispiel zum Parkpickerl - ein und habe generell eine offene Türe, streute der Landesparteiobmann Rosen. Dass es Stadler noch nicht gelungen ist, seine Wünsche in Sachen Öffentlicher Verkehr durchzusetzen, liege an der rot-grünen Stadtregierung - mehr dazu in FPÖ Simmering: Noch Wünsche offen.

Strache gegen Rauchverbot unter 18

Im Zuge des Interviews sprach sich Strache auch gegen das Rauchverbot für Jugendliche unter 18 Jahren aus: „Wir brauchen keine Verbotskultur, sondern mehr Aufklärung und mehr Prävention“, zeigte er sich überzeugt. Er selbst habe den Rauchstopp „leider“ nicht sehr lange durchgehalten und nach vier Monaten wieder zu rauchen begonnen. „Aber ich gebe nicht auf und werde wieder einen Versuch starten“, verkündete der FPÖ-Chef.

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