Schauspieler Klaus Wildbolz ist tot

Der Schauspieler Klaus Wildbolz ist im Alter von 79 Jahren in Wien nach kurzer schwerer Krankheit im Krankenhaus gestorben. Das bestätigte sein Management gegenüber Radio Wien. Bekannt war er für Rollen in vielen Fernsehserien.

Wildbolz wurde 1937 in Wien geboren und entstammt einem alteingesessenen Geschlecht der Stadt Bern. Nach dem Besuch eines Gymnasiums in der Schweiz und der Handelsakademie in Wien erwarb er in der Schweiz das Handelsdiplom und absolvierte den Militärdienst bei der Schweizer Armee.

Anschließend studierte er bis 1960 am Reinhardt-Seminar der Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Sein erstes Engagement erhielt er am Stadttheater Luzern, es folgten Auftritte in Stuttgart, Düsseldorf und Berlin.

Ab Mitte der 1960er Jahre im Fernsehen zu sehen

Von 1965 bis 1972 spielte Wildbolz am Theater in der Josefstadt, in der Saison 1973/74 im Theater an der Wien. Gastspiele führten den seither freischaffenden Schauspieler unter anderem zu den Festspielen Recklinghausen, an das Renaissance-Theater Berlin und zu den Salzburger Festspielen.

Seit Mitte der 1960er Jahre übernahm er auch immer mehr Aufgaben für das Fernsehen. Als Mitte der 70er Jahre ein Moderator für die ARD-Quiz-Show „Schnick-Schnack“ gesucht wurde, wurde Wildbolz rasch einem breiten Publikum bekannt. Populär wurde Wildbolz aber vor allem durch Rollen in Fernsehserien wie „Soko 5113“, „Ringstraßenpalais“, „Die Männer vom K3“, „Die Schwarzwaldklinik“, „Hotel Paradies“ und „Der Bergdoktor“.

Schauspieler Klaus Wildbolz

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Oldtimer-Fan Klaus Wildbolz

Er spielte Gastrollen in Krimiserien wie „Der Kommissar“, „Der Alte“ und „Derrick“, 1996 agierte er in der Tatortfolge „Mein ist die Rache“ unter der Regie von Houchang Allahyari mit Fritz Karl und Andrea Händler. Zu dieser Zeit begann auch bereits sein Erfolg als Direktor Wenzel Hofer in „Schlosshotel Orth“ - nach rund 70 Auftritten gab er im Jahr 2000 seinen Ausstieg bekannt.

Schauspieler mit Hang zu Oldtimern

Mit über 60 Jahren entschied er sich damals, „beruflich wieder neue Wege zu gehen“ und eine „persönliche Verwöhnphase“ einzulegen. Wildbolz hatte bis dahin immer wieder Shows fürs Fernsehen moderiert, eine Langspielplatte herausgebracht, Vorträge an Universitäten gehalten sowie als Synchronsprecher seine Stimme eingesetzt.

Klaus Wildbolz im "Tatort"

Ali Schafler/ORF/GI

Klaus Wildbolz in der Tatortfolge „Mein ist die Rache“

Im Kino war er außerdem im Spionagethriller „Vollmacht zum Mord“ (1975) an der Seite von Ava Gardner und Timothy Dalton sowie in Valie Exports Drama „Menschenfrauen“ zu sehen gewesen. Doch lange hielt die Pause nicht an: Ab 2004 war er wieder regelmäßig im Fernsehen zu Gast, etwa am „Traumschiff“ und in Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen.

Einen schweren Schlag stellte 2008 der Krebstod seiner Frau Barbara dar, zuletzt war Wildbolz mit der Hamburgerin Nadine von Vöhren liiert. Privat engagierte er sich für Einrichtungen, die sich um Kinder in Not kümmern, und frönte gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Jost seiner Oldtimer-Leidenschaft. Kinder hatte Wildbolz keine.

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