Gangbetten: Volksanwaltschaft prüft KAV

Die Volksanwaltschaft hat ein Prüfverfahren wegen der Gangbetten in den Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) eingeleitet. Das hat die Volksanwaltschaft am Sonntag bekannt gegeben.

„Neben der hohen Kapazitätsauslastung aufgrund der Grippewelle dürften auch strukturelle Probleme die unerträgliche Situation verursachen“, wird Volksanwalt Günther Kräuter (SPÖ) zitiert. In der vergangenen Woche waren Patienten auf Gangbetten untergebracht, obwohl Zimmer leer standen - mehr dazu in Personalmangel: Gangbetten trotz freier Zimmer. Begründet wurde die Sperre der Zimmer durch Personalmangel.

„Eklatantes Systemversagen“

„Sollten reguläre Betten und Krankenzimmer aus Personalmangel nicht belegt werden und gleichzeitig kranke Menschen unter unzumutbaren Bedingungen auf Gängen untergebracht werden, handelt es sich um ein eklatantes Systemversagen“, so Kräuter.

Es würde eine genaue Untersuchung von Anzahl und Belegsdauer von Gangbetten in Wien durchgeführt, heißt es von der Volksanwaltschaft. Ziel seien nachhaltige Reformmaßnahmen. „Keinesfalls ist akzeptabel, dass in Österreich die Unterbringung von kranken Menschen in Gangbetten als Normalität betrachtet wird.“

Rücktrittsaufforderung an Janßen

Vizebürgermeister Johann Gudenus (FPÖ) forderte in einer Aussendung den Rücktritt von KAV-Chef Udo Janßen. „Bevor sich ein angeschlagener Michael Häupl der zahllosen innerparteilichen Baustellen der Wiener SPÖ annimmt, soll er den dauerversagenden KAV-Chef von seinen Aufgaben entbinden“, wird Gudenus zitiert.

Janßen hatte sich zuletzt in einem APA-Interview noch „fest im Sattel“ gesehen. Auf die Gangbetten angesprochen, merkte Janßen an, dass diese grundsätzlich „in jedem Land in Zentraleuropa anzufinden“ seien, „weil die Kapazitäten der Spitäler endlich sind und nicht immer auf den maximal zu erwartenden Versorgungsbedarf ausgerichtet sind. Denn das würde bedeuten, in der Regel eine Überkapazität fahren zu müssen“, argumentiert er - mehr dazu in KAV-Chef Janßen sieht sich fest im Sattel.

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