Vorwürfe gegen betreute Wohneinrichtung

Gegen „Wohnen Steinergasse“, eine vom Diakoniewerk geführte sozialpädagogische Einrichtung für Minderjährige mit geistiger und mehrfacher Behinderung in Wien-Hernals, stehen Vorwürfe über Missstände im Raum.

Herta Staffa von der MA 11 (Jugendamt) bestätigte einen Bericht des „Standard“ (Samstag-Ausgabe), dass die Einrichtung überprüft wird. Details wollte sie aber vorerst keine nennen.

Drittel der Patienten umgesiedelt

Laut „Standard“ liegt der MA 11 eine mehrere A4-Seiten lange Liste mit der systematischen Dokumentation aller Missstände vor, die laut einem „Insider auf systematisches Fehlmanagement und Einsparungen durch die Geschäftsführung des Diakoniewerks zurückzuführen seien“. Staffa verwies auf das laufende Verfahren. Mitte nächster Woche sollen aber Informationen folgen, wie die Behörde weiter vorgehen wird.

Seit Verfahrensbeginn wurden laut „Standard“ jedenfalls sieben von ursprünglich 20 jungen Patienten in neue Einrichtungen umgesiedelt, zwei weitere sollen im Februar folgen. Auch die Schließung des gesamten Hauses, in dem 26 Teilzeitangestellte drei Wohngemeinschaften betreuen, stehe zur Debatte.

Diakonie: Personalsituation angespannt

Laut Diakonie soll es bereits vor dem Sommer 2016 in der Steinergasse einen Konflikt in der Mitarbeiterschaft und mit der Leitung gegeben haben. Dadurch sei es zu einer hohen Mitarbeiterfluktuation gekommen. Die Einrichtungsleitung wurde daraufhin ausgetauscht.

„Trotz aller Bemühungen ist es nicht gelungen, die Situation für alle Beteiligten zufriedenstellend zu lösen“, heißt es in einer Stellungnahme der Diakonie. Die Personalsituation sei bis heute angespannt, neues Fachpersonal zu finden sei schwierig. Um eine schnelle und weitere Betreuung der Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten, führe man derzeit in Abstimmung mit der MA 11 Gespräche mit anderen Trägern.

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