„Bildende“ begeht Jubiläum mit Sanierung

Rechtzeitig zum 325. Jubiläum der Akademie der bildenden Künste startet die Sanierung des Gebäudes am Schillerplatz. Rund 40 Millionen Euro kostet das dreijährige Unterfangen. Bis dahin zieht sie ins alte WU-Gebäude.

Wie Rektorin Eva Blimlinger am Donnerstag ausführte, beginnt man im Herbst mit der Bestandsrenovierung der „in die Jahre gekommenen“ Infrastruktur, der Restaurierung des Anatomiesaals sowie dem Einbau eines neuen Studiensaals samt Depot.

Bildende Künste

Akademie der Bildenden Künste

Die Akademie der bildenden Künste wird für drei Jahre zur Baustelle

Kosten übernehmen BIG und Wirtschaftsministerium

Rund 40 Mio. Euro netto kostet das dreijährige Unterfangen, das zur Hälfte vom Gebäudeeigentümer, also der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), und zur anderen Hälfte vom Wissenschaftsministerium finanziert wird. Neben Türen und Böden werden auch rund 720 Fenster renoviert, die Erneuerung der Leitungen soll laut Blimlinger den reibungslosen Einsatz „von allen benötigten Medien besser gewährleisten“. Dieser war in der Vergangenheit immer wieder von Stromausfällen beeinträchtigt.

Besonders erfreut zeigte man sich bei der Jahrespressekonferenz, dass die von Julia M. Neuhaus geleitete Gemäldegalerie während dieser Zeit nicht geschlossen werden muss, sondern dass dank einer Kooperation mit dem KHM-Museumsverband Räumlichkeiten im Theatermuseum für Ausstellungen der Gemäldegalerie genutzt werden können. KHM-Direktorin Sabine Haag freut sich über diesen „großen Stimulus für den Standort“ Theatermuseum, im Rahmen dieser Kooperation könne „Neues entstehen“.

Ausweichquartier in ehemaliger WU

Der Hauptstandort der Akademie wird in die Augasse in Räumlichkeiten der ehemaligen Wirtschaftsuniversität in Wien-Alsergrund verlegt. Dort werden sich das Rektorat sowie die Institute für Kunst und Architektur, Konservierung und Restaurierung sowie Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst sowie Teile des Instituts für bildende Kunst finden. Auch die Bibliothek, das Archiv und Teile der Verwaltung übersiedeln in den 9. Bezirk.

Einige Fachbereiche des Instituts für bildende Kunst ziehen in ein Werkstätten- und Laborgebäude in der Engerthstraße 119 in Wien-Brigittenau, dessen Mieterin die TU-Wien ist. Das zeitgenössische Ausstellungsprogramm xhibit übersiedelt schließlich in die Räume im Galerienviertel in die Eschenbachgasse 11, die im Laufe des Frühjahrs adaptiert werden sollen.

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Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Foto: Gisela Erlacher

Die Gemäldegalerie übersiedelt in das Theatermuseum

Startschuss für Umzug am 21. Juni

Das Jubiläum feiert man u.a. mit dem „Academy Album“ von Amina Handke: Die Künstlerin gestaltet in 52 Miniaturen ein Videoporträt der Akademie, ihrer Geschichte und Gegenwart, wie es heißt. Die Videos werden wöchentlich auf der Website www.akbild.ac.at veröffentlicht. Den Startschuss für den Umzug in die verschiedenen Ausweichquartiere bildet am 21. Juni die Jubiläumsfeier, bei der u.a. die Ausstellung der Diplome eröffnet wird und Linda Williams einen Festvortrag in der Reihe „Feminist Idols“ hält (20. Juni).

Aber auch vor dem Umzug gibt es noch zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen am Schillerplatz: Bis zum 17. April zeigt die Gemäldegalerie die Schau „Altbekanntes & Unbekanntes II - Kunst der Zeichnung im 19. und 20. Jahrhundert“. Dort sind - nach der Schau zu Werken vom 15. bis zum 18. Jahrhundert - neben Porträts und religiösen Darstellungen auch Landschaften und Illustrationen literarischer Werke zu sehen.

Die Palette der Künstler reicht dabei von Thomas Ender über Moritz von Schwind bis hin zu Künstlern des 20. Jahrhunderts wie Herbert Boeckl, Arnulf Rainer oder Maria Lassnig. Ab dem 10. März verhandeln die Ausstellungen „Pro(s)thesis“ und „Posthuman Complicities“ Aspekte des Jahresthemas „Kunst und Trans-/Inter-Humane Kommunikation“.

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