KAV: Frauenberger will bald Neustrukturierung

Wiens neue Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) hat am Montag erstmals über ihre Pläne informiert. Beim Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) soll es etwa in absehbarer Zeit eine Neustrukturierung geben.

Für welches Modell man sich dabei entscheiden wird, ist laut Frauenberger noch völlig offen. Von einer „Ausgliederung“ will sie nicht sprechen, wohl aber von mehr Kompetenzen für das Management. Dieses soll künftig für Personal und Finanzen verantwortlich sein. Der KAV soll aber jedenfalls zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt bleiben, betonte Frauenberger. Eine Studie zeigt unterschiedliche Modelle auf, auch eine Ausgliederung - mehr dazu in KAV: Studie zu möglicher Ausgliederung liegt vor.

Sandra Frauenberger bei erster Pressekonferenz als Gesundheitsstadträtin

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Frauenberger will sich mit der KAV-Neustrukturierung nicht mehr allzu lang Zeit lassen

Noch keine Gespräche mit KAV-Chef

Sie werde den Prozess transparent führen und wolle sich auch nicht allzu lange Zeit lassen, beteuerte die Neo-Ressortchefin. Mit KAV-Chef Udo Janßen habe sie noch nicht gesprochen, erklärte Frauenberger. Auf die Frage, ob er der richtige Mann sei, um die vorgesehene Neustrukturierung umzusetzen, meinte sie lediglich: „Das kann ich in Wirklichkeit zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“

„Tour“ durch Spitäler angekündigt

Dass die geplante Neustrukturierung innerhalb des KAV auf Skepsis stößt, verhehlte Frauenberger nicht: „Strukturveränderungen führen zu Verunsicherung.“ Sie wolle aber alle Betroffenen in den Entscheidungsprozess einbinden. „Das muss auch mit der Gewerkschaft besprochen werden“, hielt sie etwa fest - wobei sie nicht verschwieg, selbst aus der Gewerkschaft zu kommen. Sie kündigte eine „Tour“ durch die Spitäler an, um sich selbst von der Stimmung dort ein Bild zu machen.

Mindestsicherung: Verhandlungen laufen wieder

Frauenberger übernahm das Ressort erst vor wenigen Tagen von Sonja Weshely, die aus der Politik ausschied - mehr dazu in Wehsely offiziell verabschiedet. Frauenberger führte zuletzt das Bildungs- und Integrationsressort. Ein großer Paradigmenwechsel steht nicht ins Haus, wie sich auch beim ersten Medientermin zeigte.

Sandra Frauenberger bei erster Pressekonferenz als Gesundheitsstadträtin

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In den kommenden Wochen will die Neo-Ressortchefin durch die Spitäler touren

So rüttelt Frauenberger etwa nicht an der bisherigen Linie etwa in Sachen Mindestsicherung. Einschnitte oder gar eine angedachte Wartefrist für Zuzügler aus den Bundesländern werde es nicht geben, stellte sie klar. Sie traf sich bereits mit dem Koalitionspartner, also den Wiener Grünen, um die Verhandlungen über die künftige Wiener Regelung wieder aufzunehmen - mehr dazu in Mindestsicherung: Neue Verhandlungen". In großen Teilen gibt es große Übereinstimmung", berichtete sie. Es seien weitere Termine vereinbart worden: „Ich glaube, dass wir das relativ schnell über die Bühne bringen.“

Krankenhaus Nord: Warten auf RH-Bericht

Warten heißt es beim im Bau befindlichen Krankenhaus Wien-Nord - nämlich auf den Rechnungshofbericht, wie Frauenberger befand: „Der wird uns einen guten Einblick geben.“ Wesentlich sei jedenfalls, das Projekt „gut hinzukriegen“. Das Wiener Spitalskonzept, dessen Herzstück das neue Großspital ist, will sie jedenfalls nicht antasten.

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