Akademikerball: 2.700 Polizisten im Einsatz

Zwei geplante Demonstrationen gegen den Akademikerball sind kurzfristig von den Veranstaltern abgesagt worden. Damit bleibt nur noch eine, bei der 2.000 Teilnehmer erwartet werden. Bis zu 2.700 Polizisten werden im Einsatz sein.

Das Platzverbot zum Schutz des Akademikerballs fällt heuer insgesamt etwas kleiner aus. Nur direkt bei der Hofburg, dem Veranstaltungsort des Balls, ist es etwas größer, erklärt Johann Golob, Sprecher der Polizei: „Früher hatten wir diese Grenze Johannesgasse und das ist jetzt im Bereich Kärtner Straße, Dumbastraße eingegrenzt. Beim Heldenplatz haben wir natürlich die Baustellensituation und hier mussten wir in den Maria-Theresien-Platz hineingehen.“

Zutritt zum Platzverbot erhalten nur Anrainer, Ballgäste, die Exekutive und - anders als 2013 und 2014, wo das Platzverbot auch für Medien galt - akkreditierte Journalisten. Diese dürfen jedoch erneut lediglich über eine Schleuse in der Schauflergasse in das Platzverbot. Bis zu 2.700 Polizisten sorgen rund um den Veranstaltungsort dafür, dass sich Ballbesucher und Demonstranten nicht in die Quere kommen.

Akademikerball

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Die Absperrungen stehen bereit

Bis zu 2.000 Demonstranten erwartet

Die Demonstranten sammelten sich um 17.00 Uhr bei der Hauptuniversität - und nicht wie ursprünglich geplant schon beim Christian-Broda-Platz. Neben der Demonstration gab es erneut eine von der Plattform „Jetzt Zeichen setzen!“ organisierte Veranstaltung am Ballhausplatz. Zwei weitere Demonstrationen sind von den Veranstaltern am Donnerstag abgesagt worden.

Offiziell angemeldet zur Demonstration sind bis zu 2.000 Demonstranten, sagt Magdalena Augustin von der „Offensive gegen Rechts“: „Zusammengefasst bleibt glaub ich zu sagen, dass wir eben nicht nur gegen einen Ball demonstrieren, sondern das es eigentlich um einen ganzen Zustand geht. Weil, wie wir in den letzten Jahren gesehen haben, dass rechte Gewalt und Hetze angestiegen sind.“

WKW stellt eigene Securitys

„Wir hoffen natürlich, dass die Demonstrationen wie im Vorjahr friedlich ablaufen werden, wollen aber dennoch für den Ernstfall gerüstet sein und unseren Mitgliedsunternehmen Hilfestellung anbieten“, sagte der Obmann der Sparte Handel, Rainer Trefelik. Die Wirtschaftskammer stellte auch Security-Personal nach Beschädigungen zur Bewachung der Geschäfte zur Verfügung.

Grafik zeigt die polizeiliche Sperrzone und die Route der Gegendemonstrationen während des Akademikerballs

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Polizei

Die Kriminalprävention der Polizei informierte in einem Folder Händler in der Innenstadt darüber, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass es zu Straftaten und Sachbeschädigungen kommen kann. Deshalb wurden Anrainer und Gewerbetreibende aufgeforderte, keine Wertgegenstände in Auslagen oder Vitrinen auszustellen. Gegenstände, die als Wurf- oder Schlagwerkzeug Verwendung finden könnten, sollen versperrt werden, Gewalttäter nicht provoziert und verdächtige Wahrnehmungen unverzüglich gemeldet werden.

Polizei filmt für eigenen YouTube-Kanal

Von den rund 2.700 Polizeibeamten kamen 600 als Verstärkung aus den Bundesländern. Der Einsatz wird heuer verstärkt in den sozialen Netzwerken begleitet, fünf Polizisten werden auf Twitter posten. Außerdem wird die Polizei erstmals mit Kameras für den eigenen TV-Kanal filmen, so Golob. Am Samstagnachmittag soll der Beitrag dann auf dem YouTube-Kanal der Polizei zu sehen sein - mehr dazu in Akademikerball: Polizei lädt Videos ins Netz.

Die Platzsperre rund um den Heldenplatz führt auch zu Einschränkungen im Straßenverkehr. Die Polizei rät, die Innenstadt zu meiden. Zahlreiche öffentliche Verkehrsmittel sind nicht im Betrieb - mehr dazu in Akademikerball bringt Verkehrsbeeinträchtigung.

Der Akademikerball wird seit 2013 von der FPÖ veranstaltet. Er ist Nachfolger des von deutsch-nationalen Burschenschaften getragenen Balles des Wiener Korporationsringes („WKR-Ball“).

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