Schon 2.200 Kameras in U-Bahn-Stationen

Die Wiener Linien halten an ihren Plänen fest und bauen die Videoüberwachung in den Stationen und „Öffis“ weiter aus. Allein in den U-Bahn-Stationen gibt es derzeit 2.200 Kameras. 2016 investierten die Verkehrsbetriebe 1,1 Millionen Euro.

200 neue Kameras sind im Vorjahr in den U-Bahn-Stationen dazugekommen. Daneben werden Niederflurstraßenbahnen der ersten Generation mit Kameras nachgerüstet - mehr dazu in Wiener Linien bauen Videoüberwachung aus. Die Wiener Linien gaben für den Ausbau der Videoüberwachung im Vorjahr 1,1 Million aus, 2015 waren es rund 500.000 Euro.

„Da geht es um Stationsmodernisierungen, wo dann im Zuge dessen auch die Videoüberwachung in Angriff genommen wird. Und da gibt es von Jahr zu Jahr Unterschiede“, erklärt Wiener-Linien-Sprecher Daniel Amann den massiven Anstieg.

Videoüberwachung bei den Wiener Linien

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„Videoüberwachung permanent ausbauen“

In den U-Bahn-Stationen und U-Bahn-Zügen sind derzeit mehr als 5.400 Kameras installiert, Busse und Straßenbahnen noch nicht mitgerechnet. „Was klar ist und unser Ziel ist, dass die Videoüberwachung permanent weiter ausgebaut werden soll, das betrifft sowohl die Stationen als auch die Fahrzeuge“, so Amann. Wie viel Geld heuer für den Ausbau der Videoüberwachung budgetiert ist, konnte der Sprecher noch nicht sagen.

Polizei griff im Vorjahr 4.300-mal auf Material zu

„Dass der öffentliche Verkehr in Wien besonders sicher ist, ist natürlich ein Verdienst und aufgrund der Anstrengungen der Wiener Linien, die wir in Sachen Videoüberwachung in Stationen und Zügen in Angriff nehmen“, sagte Amann - mehr dazu in Videoüberwachung hilft gegen Kriminalität.

Die Polizei hat die Möglichkeit, auf die Daten zuzugreifen, um Täter auszuforschen. Um Datenschutz zu gewährleisten, regelt die Strafprozessordnung, wann Aufnahmen als Beweismittel gesichert werden dürfen und wann nicht. In der Regel genügt ein Verdachtsmoment oder eine verdächtige Person. Im Jahr 2014 griff die Polizei 4.400-mal auf Videomaterial der Wiener Linien zurück. Im Vorjahr war dies laut Wiener Linien mit rund 4.300-mal etwas weniger oft der Fall.

Ausbau Videoüberwachung

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Rund 2.200 Kameras überwachen derzeit allein die U-Bahn-Stationen

Mehr als 3.200 Kameras in U-Bahn-Zügen

Derzeit werden bereits alle 104 U-Bahn-Stationen videoüberwacht. Dazu gibt es 2.200 Kameras, 2.000 davon zeichnen 48 Stunden auf, die restlichen Kameras senden Livebilder in die Stationsüberwachungen beziehungsweise in die Leitstelle. „Derzeit sind bereits über 80 Prozent der Stationen mit Kameras ausgerüstet, die dauerhaft aufzeichnen. Unser Ziel ist es, dass das in allen Stationen so ist“, sagt Amann.

Die ältesten U-Bahn-Typen und Straßenbahnen des Typs E1 und E2 werden nicht mehr nachgerüstet, da sie nach und nach aus dem Betrieb ausscheiden und durch neue Züge, die bereits mit Videoüberwachung ausgerüstet sind, ersetzt werden. „Insgesamt gibt es in den U-Bahn-Zügen über 3.200 Kameras. Damit verfügen rund 85 Prozent aller U-Bahn-Züge über Videoüberwachung“, so Amann.

Ausbau Videoüberwachung

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Alte ULFs werden nachgerüstet

Von den 326 Niederflurstraßenbahnen (ULF) gehören 152 Straßenbahnen der ersten Liefergeneration an. Diese waren noch nicht mit Videoüberwachung ausgerüstet. „98 Züge davon wurden bereits nachgerüstet. 2018 wird dieses Nachrüstprogramm abgeschlossen. Dann sind alle ULF-Straßenbahnen videoüberwacht. Denn die restlichen 174 ULF-Garnituren wurden bereits mit Videoüberwachung angeliefert“, so Amann.

Ähnlich ist es auch bei den Bussen. Alle seit 2013 in Betrieb befindlichen Busse würden bereits mit Videoüberwachung geliefert, so Amann. Die alten Busse ohne Videoüberwachung scheiden dann aus. Bis 2019, wenn die zweite Tranche an neuen Bussen vollständig ausgeliefert sein soll, sollen alle Busse der Wiener Linien über Videoüberwachung verfügen.

Beginn der Überwachung 2005

Mit der Videoüberwachung in den öffentlichen Verkehrsmitteln wurde in Wien am 6. August 2005 begonnen. Zunächst wurden in einem Probebetrieb zwei Garnituren der Linie U3 sowie zwei Straßenbahnbeiwagen der Linien 6 und 18 mit Kameras ausgestattet. Die Wiener Linien kündigten damals eine Speicherung der Daten für 48 Stunden an. Das Argument für den Probetrieb: Die Wiener Linien erhofften sich, kriminelle Handlungen wie Vandalismus und Übergriffe auf Fahrgäste zu verhindern.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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