KH Nord ab 2018 in Betrieb

Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) hat erstmals die Baustelle des KH Nord besucht. Das Riesenprojekt soll heuer fertiggestellt und nächstes Jahr eröffnet werden. Was die Kosten angeht, sei man in einem „stabilen Zustand“.

2012 war Grundsteinlegung für das Krankenhaus, in dem auf 23 Ebenen rund 2.000 Räume Platz finden. Einige Bereiche in der Bettenstation und in den Ambulanzbereichen sind schon so weit fertig, dass die Klimatisierung bereits in Betrieb ist. Derzeit besonders intensiv gearbeitet wird am Operationstrakt. Dort entstehen insgesamt 16 OP-Säle, in denen alljährlich 17.000 Eingriffe durchgeführt werden sollen.

Auf derselben Ebene - und ebenfalls auf dem technisch möglichen Letztstand, wie vom zuständigen Direktor des Krankenanstaltenverbundes (KAV), Thomas Balazs, der medizinischen Leiterin Sylvia Schwarz und dem Projektleiter Wolfgang Strenn versichert wurde - liegt auch das Intensivzentrum.

Die Abläufe werden bereits erprobt, wie Schwarz berichtete. So wurde etwa im Krankenhaus Floridsdorf, dessen medizinisches Angebot nach der Eröffnung des KH Nord dorthin übersiedelt, bereits das System des Notfallzentrums umgesetzt. Dort werden akut erkrankte Patienten erstbegutachtet, was zu einer Trennung von Notfällen und planbarem Spitalsbetrieb führen soll.

Innenausbau soll im Herbst beendet sein

Wann das neue Spital genau in Betrieb gehen wird, ist noch nicht fix. Es sei noch nicht möglich, ein genaues Datum zu nennen, versicherten die Projektverantwortlichen. Der Innenausbau soll jedenfalls im Herbst 2017 abgeschlossen werden. Ursprünglich war für das laufende Jahr die Inbetriebnahme angesetzt gewesen.

Gewartet wird derzeit übrigens nicht nur auf den Eröffnungstermin, sondern auch auf einen Bericht des Rechnungshofes. Dieser prüft das Großbauvorhaben derzeit - mehr dazu in KH Nord wird Fall für Rechnungshof.

Factbox KH Nord

APA / Martin Hirsch

Endgültige Kosten stehen noch nicht fest

Kostenmäßig sei man in „stabilem Zustand“, so KAV-Manager Balazs. Laut seinen Angaben wird das KH Nord mit rund 1,1 Mrd. Euro zu Buche schlagen. Ursprünglich war man davon ausgegangen, deutlich unter einer Milliarde zu bleiben. Dazu kommt, dass Regressforderungen gegenüber Baufirmen in der aktuellen Kostenschätzung bereits berücksichtigt wurden - mehr dazu in KH Nord: Rettungszufahrt zu niedrig.

TV-Hinweis

„Wien heute“, 23.2.2017, 19.00 Uhr, ORF2

Wie teuer das Spital wird, falls man die Rückforderungen doch nicht oder zumindest nicht zur Gänze durchbringt, bleibt aber offen. Details zu den entsprechenden Verhandlungen wollte man nicht nennen. Probleme gab es auf der Baustelle unter anderem mit einer Firma, die mit der Errichtung der Fassade beauftragt worden war - mehr dazu in KH Nord um 95 Mio. Euro teurer.