Mehrheit der Lehrlinge fühlt sich wohl

Laut einer in Wien präsentierten Umfrage der Notrufeinrichtung „147 Rat auf Draht“ sind 86 Prozent der österreichischen Lehrlinge mit ihrer Auswahl zufrieden. 90 Prozent fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz wohl.

An der Umfrage nahmen österreichweit 901 Lehrlinge teil. Obwohl die Mehrheit der Lehrlinge zufrieden ist, waren auch sieben Prozent von Mobbing betroffen. Meistens ging das vom Vorgesetzten aus. „Rat auf Draht“-Psychologin Elke Prochazka erklärte bei einer Pressekonferenz in Wien, dass ein Großteil der Betroffenen beschimpft oder beleidigt wurde: „Es wird immer wieder erwähnt, wie unangenehm das ist, wenn es vor einem Kunden passiert.“

Kochlehrling verziert Torte

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Sieben Prozent der befragten Lehrlinge waren von Mobbing betroffen

Lehrlinge klagen über Umgang

Viele junge Menschen rufen bei der Notrufeinrichtung an, um sich beraten zu lassen. „Lehrlinge melden sich vorwiegend bei uns, wenn sie Probleme mit Kolleginnen oder Vorgesetzten haben. Sie wissen dann oft nicht, was sie tun sollen“, sagte Birgit Satke, Leiterin von „147 Rat auf Draht“. Vor allem die Art und Weise, wie Lehrlinge behandelt werden, wird immer wieder beklagt.

Am zufriedensten sind, laut der Umfrage, die Mechatroniklehrlinge. Aber es gibt Verbesserungsbedarf: Jeder zweite Befragte fühlt sich überfordert, weil die Arbeitszeitgesetze nicht eingehalten werden. Außerdem meint ein Großteil der Lehrlinge, dass sie nicht ausreichend auf den Berufsalltag vorbereitet werden.

Faire Entlohnung gewünscht

„Es hat sich gezeigt, dass sie sehr klare Änderungswünsche haben“, sagte Prochazka. Die Lehrlinge haben auch klare Wünsche in den Fokusgruppen geäußert: eine faire Entlohnung, die Einhaltung der gesetzlich bestimmten Arbeitszeiten sowie eine bessere Vorbereitung auf den Berufsalltag. „Die Änderungswünsche sind sehr klar formuliert“, sagte Psychologin Prochazka, „ein klarer Auftrag an die Ausbildungsstellen und die Politik.“

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