Figl kritisiert Heumarkt-Planung

Die Neugestaltung des Heumarkt-Areals sorgt seit Monaten für Debatten. Opposition, Denkmalschützer und Künstler laufen gegen das Projekt Sturm. Markus Figl (ÖVP), Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, kritisiert die Planung.

Der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl (ÖVP), will, dass offengelegt wird, was am Heumarkt-Areal wirklich geplant ist: „Jetzt im Rotdruck sind wir nicht mehr miteinbezogen und gleichzeitig gibt es aber Pläne, die im Internet und in der Öffentlichkeit kursieren, dass das Fahrband, das sich in der Inneren Stadt befindet, verlegt werden soll. Dass der Eislaufverein Richtung ersten Bezirk gedreht werden soll. Da hätten wir gerne volle Transparenz.“

Rendering neues Konzept für Heumarkt

Isay Weinfeld&Sebastian Murr

Im „Gründruck“, also im Vorentwurf, war der erste Bezirk noch miteinbezogen worden, sagt Figl. Er fürchtet zudem die Aberkennung des Prädikats Weltkulturerbe für die Innere Stadt, sollte das Heumarkt Areal, wie geplant, umgebaut werden. Es sei ein wichtiges Instrument, um den historischen Kern der Stadt zu erhalten, so Figl.

Mobilmachung gegen Projekt

Deswegen machen auch die Heumarkt-Projektgegner am Samstag am Beethovenplatz gegenüber des Eislaufvereins noch einmal öffentlich mobil und sammeln weitere Stellungnahmen zum umstrittenen Entwurf. Der entprechende Flächenwidmungsplan liegt nur noch bis kommenden Donnerstag auf. Auch diverse Petitionen gegen das Projekt können unterzeichnet werden.

Die Gegner fürchten, dass Wien durch den Wohnturm den Welterbestatus verliert, die UNESCO und der Denkmalrat ICOMOS haben das auch schon mehrfach angekündigt - mehr dazu in UNESCO droht erneut wegen Heumarkt. Über die Auswirkungen des Heumarkt-Projekts will die UNESCO bei der Tagung des Welterbekomitees im Juli in Krakau entscheiden - mehr dazu in Heumarkt-Areal: Stellungnahme an UNESCO.

Der Betreiber Wertinvest und die Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) lassen sich davon offenbar nicht beirren. Wertinvest rechnet mit einem Baubeginn in zwei Jahren und hat auch die rot-grüne Stadtregierung hinter sich. Das Intercont soll abgerissen und neu gebaut, der benachbarte Wohnturm mit seinen 66 Metern um sieben Meter niederiger werden als ursprünglich vorgesehen.

Buhrufe für Projektentwickler

Laute Buhrufe mussten zuletzt die Projektentwickler hinnehmen. Rund 250 Menschen waren der Einladung der Bezirksvorstehung gefolgt und Montagabend ins Hotel Intercontinental gekommen. Dass die UNESCO insbesondere für den Fall der Realisierung eines 66 Meter hohen Wohnturms am Heumarkt damit droht, den Welterbestatus der Innenstadt abzuerkennen, ist für die empörten Anrainer nur ein Punkt unter vielen - mehr dazu in Buhrufe für Heumarkt-Pläne.

Links: