Regenwasser als Haus-Klimaanlage

Mit Regenwasser gegen Sommerhitze: Eine Art biologische Klimaanlage hat kürzlich den Umweltpreis der Stadt Wien bekommen. Umgesetzt wird das Projekt bereits in einem Wohnbau in der Donaustadt.

Rund um das Gebäude in der Süßenbrunner Straße sind Rinnen eingebaut, die das Regenwasser weiterleiten. In Auffangbecken und Mulden wird das Wasser gespeichert. Es soll so lange wie möglich im Wohnkomplex gehalten werden. So entsteht ein Kleinklima, das wie eine natürliche Klimaanlage funktioniert.

„Das Klima, das hier dann herrscht, ist natürlich ein angenehmeres, ein etwas leicht feuchteres. Ein durch die Verdunstungen etwas kühleres Klima. Dieses Klima trägt zum Wohlbefinden der ganzen Anlage bei“, sagt der technische Projektleiter Oliver Vollgruber gegenüber „Wien heute“.

Planung „hat etwas länger gedauert“

Auch auf dem Dach dienen unterschiedliche Schichten als Wasserspeicher. Eine Schicht Kies mit Pflanzen nimmt das Wasser auf. Darunter findet sich eine Speicherplatte, die wie ein Eierkarton geformt ist. Sie gibt das Wasser nur ganz langsam ab. Über die Regenrinnen gelangt es dann über ein Rinnensystem in die Auffangbecken. Je langsamer der Prozess abläuft, desto besser wirkt die Kühlfunktion durch Verdunstung. Ganz am Schluss versickert das übriggebliebene Regenwasser und gelangt ins Grundwasser.

Regenwasser als „Klimaanlage“

Das Projekt hat den Umweltpreis der Stadt Wien bekommen und es funktioniert auch bereits: Regenwasser wird in einem neuen Wohnbau in der Donaustadt als Klimaanlage verwendet.

Ein derartiges Regenwassersystem hat es im Wiener Wohnbau bisher noch nicht gegeben. „Wir sind die erste gemeinnützige Genossenschaft, die dieses Regenwassermanagement umsetzt und daher hat auch die Planung länger gedauert“, sagt Ingrid Schubert, Vorstand der Siedlungsunion.

Mehr Geld hat die Installation des Wassersystems laut der Siedlungsunion nicht gekostet. Die Ideenumsetzung hat dem Projekt den Umweltpreis der Stadt Wien eingebracht. Das Konzept soll zukünftigen Wohnbauprojekten als Vorbild dienen - denn mit mehr Wohnbau, wird auch immer mehr Hitze in der Stadt gespeichert.

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