Wollzeile: Weiter zahlreiche Leerstände
Keinen Nachmieter gibt es bisher zum Beispiel für das frühere „Böhle“-Geschäft und das Lokal des ehemaligen Spielzeughändlers „Kober“. Die Immobilie von „Kreps Lederwaren“ steht ebenfalls leer. „Bei diesen Geschäften handelt es sich um relativ große Geschäftsflächen. Deshalb ist es auch schwieriger, diese zu vermieten“, erklärte Barbara Nepp von der Interessensgemeinschaft der Kaufleute in der Wollzeile gegenüber „Wien heute“.
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Zwischen 30 und 50 Euro kostet der Quadratmeter zum Teil, in manchen Fällen beläuft sich die Monatsmiete dann auf rund 9.500 Euro. Die Verkaufszahlen müssen da stimmen, was bei dem einen oder anderen zugesperrten Betrieb wohl nicht mehr der Fall war. „Ich denke, es liegt vielleicht auch am unternehmerischen Geschick, warum hier Geschäfte leer stehen, oder Marketingfehler, Managementfehler“, meinte Christina Wolff-Staudigl, Inhaberin des Naturkosmetik-Geschäfts „Staudigl“.
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Felber: Leerstehendes Handelsgericht als Problem
Zugeklebte Schaufenster gibt es seit kurzem auch bei der Galerie Ho, und auch die Bäckerei Felber wäre nicht abgeneigt, könnte sie ihren Standort in der Wollzeile abgeben: Die Wollzeile werde immer weniger besucht, weil es das Handelsgericht nicht mehr gebe, teilte die Bäckerei mit. 13 Jahre steht das Gebäude in der Riemergasse schon leer und verkommt. Ein russisch-britischer Investor will nun ein Luxushotel und Wohnungen errichten.
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Um den Leerstand in der Stadt zu bekämpfen, wurden in den letzten Jahren zahlreiche Initiativen gegründet, auch von der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer. Doch die Möglichkeiten sind begrenzt: „Wir können Plattformen bieten, wir können vermitteln. Aber die Entscheidung, ob jemand ein Lokal mietet, oder ob das für sein Geschäftskonzept passend ist, ist eine individuelle unternehmerische“, sagte Rainer Trefelik von der Wirtschaftskammer Wien.
Die „leere“ Wollzeile
In der Wollzeile stehen immer Geschäfte leer. Teilweise sollen die hohen Mieten daran Schuld sein.
Unternehmerin will leere Schaufenster nutzen
Die in der Wollzeile ansässigen Unternehmer hätten schon Ideen, wie man den Leerstand bewältigen könnte: „Ich persönlich würde sehr gerne die Schaufenster von den leerstehenden Geschäften nützen. Das wäre eine Möglichkeit, dass man zumindest die Straßenfronten mehr belebt“, meinte Maria Theresia Stodola, der das Socken- und Strumpfmodengeschäft „Socketti“ gehört. Auch Einfälle für neue Geschäfte gibt es. Kaufleute-Vertreterin Barbara Nepp würde ein ein Wollgeschäft sehr passend finden: „Das war ja ursprünglich die Straße der Wollhändler.“
Links:
- Letzter Tag für Feinkostgeschäft Böhle (wien.ORF.at)
- City wird zu teuer für Traditionsgeschäfte (wien.ORF.at)
- Einkaufsstraße Wollzeile