Wien-Marathon mit „Super-Samstag“

Der Vienna City Marathon geht heuer mit leicht geänderter Streckenführung über die Bühne. Der Tag vor dem Marathon soll mit einem zusätzlichen Bewerb zu einem „Super-Samstag“ aufgewertet werden.

„Am Samstag rufen wir den sogenannten Super-Samstag aus“, versprach Gerhard Wehr, Organisationsleiter des Vienna City Marathon, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Neben diversen Nachwuchsrennen steht auch die Österreichische Meisterschaft über zehn Kilometer auf dem Programm.

„Es wird bei einer Straßenlauf-Meisterschaft einen so würdigen Rahmen und so viele Zuschauer wie nie zuvor geben“, freute sich Hannes Gruber, Sportkoordinator des Österreichischen Leichtathletikverbands, über die Implementierung des Rennens. Unter anderem werden Andreas Vojta, die Cross-Meister Christian Steinhammer und Andrea Mayr sowie Hindernis-Spezialistin Lena Millonig starten. Die 19-jährige Cross-Vizemeisterin und Tochter des einstigen Hallen-Europameisters Dietmar Millonig will an die 35 Minuten heran laufen.

Lena Millonig

ORF

Lena Millonig startet am „Super-Samstag“ im 10.000 Meter-Lauf

Beim Hauptbewerb wird es nur eine kleine Anpassung an der Strecke geben. Zwischen Kilometer 35 und 38 wird über die Rustenschacheralle statt wie bisher über die Schüttelstraße gelaufen. „Etwas schöner, etwas weniger windanfällig und etwas flacher“, bezeichnete Wehr diese Änderung. Der Zieleinlauf ist auch dieses Jahr vor dem Burgtheater.

Visualisierung des Marathon-Ziels beim Burgtheater

ÖAMTC

Der Zieleinlauf des Vienna City Marathons wird auch heuer vor dem Burgtheater sein

Pfeil als größte ÖLV-Hoffnung

Größte ÖLV-Hoffnung am Sonntag, an dem neben dem Marathon auch Halb- und Staffelmarathon auf dem Programm stehen, ist wieder Valentin Pfeil, der hier im Vorjahr sein Marathon-Debüt gegeben hat. Hatte er damals mit 2:16:37 Std. das Olympia-Limit verpasst, will der 28-jährige Oberösterreicher diesmal die etwas leichtere WM-Norm schaffen.

„Ich habe die gleichen Füße, das gleiche Herz, die gleiche Lunge und den gleichen Kopf. Ich bin aber ein Jahr älter und werde es nun sicherlich professioneller angehen“, glaubt Pfeil, aus seiner Vorjahreserfahrung gelernt zu haben.

40.000 Teilnehmer-Marke überschritten

Organisator Wolfgang Konrad gab am Dienstag bekannt, dass „das vierte Jahr in Folge über 40.000 Anmeldungen“ entgegen genommen wurden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden aus 120 verschiedenen Ländern kommen. „Es gibt keine Sportveranstaltung in Österreich, an der so viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern teilnehmen. Wir sind die internationalste Veranstaltung“, so Konrad.

Im Vorjahr waren 42.500 Läuferinnen und Läufer bei den Bewerben dabei. Sieger des Marathonlaufs wurde der Kenianer Robert Chemosin - mehr dazu in Marathon: Starker Wind als Herausforderung (wien.ORF.at; 10.4.2016).

Als einen von nur zwölf Marathons in Europa hat die IAAF zum sechsten Mal in Folge den VCM mit dem „Gold Label“ ausgestattet. „Alleine im Vorjahr wurden am Marathon-Tag 750.000 Kilometer gelaufen. Das ist, als ob eine Staffel 18 Mal um die Erde rennt“, rechnete Konrad vor. Auch deshalb handle es sich insgesamt um mehr als nur einen Marathon, man entwickle sich zudem stets weiter. „Wir inszenieren im öffentlichen Raum und begeistern mit Emotionen. Und das in der Welthauptstadt der Musik“, so Konrad.

Das Teilnehmerfeld des 32. Vienna City Marathons am Sonntag, 12. April 2015, auf der Wiener Reichsbrücke

APA/Neubauer

Kurz nach dem Start werden die Teilnehmer der Laufbewerbe am Sonntag wieder die Reichsbrücke passieren

System soll Startnummer rascher sichern

„Das Theater der Emotionen wird weitergehen, weil es so gut zu Wien, der lebenswertesten Stadt der Welt, passt. Nichts bewegt in Österreich so sehr, wie der VCM“, ist Konrad überzeugt. Zudem habe man mit dem Marathon eine gesellschaftliche Veränderung erzeugt, hin zu einem aktiveren Lebensstil, also in Richtung Gesundheit.

Neu ist 2017 die sogenannte „easibib“, ein System, mit dem man sich (vorerst nur für die Samstag-Bewerbe) über das Internet rascher und einfacher seine Startnummer sichern kann und bis kurz vor dem Start flexibel bleibt. Bewährt hat sich das Charity-System, dank dem jeder Marathon-Teilnehmer für einen selbst bestimmten Zweck laufen kann. Im Vorjahr kamen insgesamt 155.000 Euro an Spenden für verschiedenste Organisationen zusammen.

Link: