Streit soll zu Mord an Mutter geführt haben

Nachdem ein 16-Jähriger seine Mutter in Wien-Penzing erstochen haben soll, sind neue Details bekanntgeworden. Vor der Tat soll es zu einem Streit gekommen sein. Der Jugendliche soll mehrmals zugestochen haben. Er ist geständig.

Am Donnerstagvormittag sagt Polizeisprecher Paul Eidenberger im Interview mit Radio Wien: „Der Verdächtige erzählte, er habe im Streit die Kontrolle über sich verloren und mehrmals auf die Mutter eingestochen.“ Außerdem sagt Eidenberger: „Der Beschuldigte ist seit der Festnahme voll geständig.“

Ein konkretes Motiv oder aber den genauen Anlass für den Streit zwischen Mutter und Sohn nannte der Polizeisprecher nicht, auch unter Verweis auf das jugendliche Alter des Verdächtigen, weswegen besonders strenge Schutzbestimmungen gelten. Der Sohn soll seine Mutter am Dienstagabend erstochen haben.

Kontrolle über sich verloren

Der Bursch habe den Ablauf aber „extrem genau geschildert“. Seiner Darstellung zufolge kam es, wie schon öfter, zu einer Auseinandersetzung über Probleme im alltäglichen Zusammenleben. Zunächst habe er sich noch im Griff gehabt, dann habe er „die Kontrolle verloren“.

Der ehemalige Gymnasiast, der von sich selbst sagt, er sei arbeitslos, hat laut Polizei bei seiner Mutter gelebt. Die polizeiliche Einvernahme ist bereits beendet, die Spurensicherung abgeschlossen, unmittelbare Zeugen der Tat gibt es nicht. „Der Beschuldigte wird noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden, der dann über die U-Haft entscheidet“, sagte Eidenberger am Donnerstag.

Kein „Waffennarr“

Nicht bestätigten wollte der Sprecher Berichte, dass sich der 16-Jährige in sozialen Medien selbst als „Waffennarr“ dargestellt habe. Keinen Kommentar gab es auch zu Angaben der „Kronen Zeitung“, der Bursch habe eine Staubmaske getragen, als ihn die Berufsretter vorfanden.

Die Tote befand sich laut Eidenberger im Vorzimmer der Wohnung in einer Penzinger Gründerzeitvilla, der 16-Jährige sei auf einer Couch danebengesessen und habe auf die Fragen der Ersthelfer nicht reagiert. Die Berufsretter, die als Erste am Tatort waren, zogen sich zurück und WEGA-Polizisten nahmen den Jugendlichen fest.

Küchenmesser sichergestellt

Die Mutter wurde noch medizinisch versorgt, für sie kam aber jede Hilfe zu spät. Der Jugendliche machte anfangs nur verwirrte Angaben. „Er wirkte bei der Festnahme durch die WEGA etwas verwirrt, auch beim Notruf – ließ sich aber widerstandslos festnehmen“, so Eidenberger.

Die Tatwaffe wurde sichergestellt. Es handelte sich um ein Küchenmesser mit zehn Zentimeter langer Klinge. Unklar war, ob der Jugendliche das Messer aus der Küche genommen oder es sich extra besorgt hatte. Es gab zunächst keine Hinweise, dass der Tatverdächtige unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gestanden wäre.