Überfall auf Sängerknaben: Bedingte Strafe

Wegen des Überfalls auf zwei Sängerknaben sind am Dienstag zwei 14-Jährige vor Gericht gestanden. Wegen versuchten schweren Raubs wurden die beiden Jugendlichen zu bedingten Haftstrafen verurteilt.

Die 13-jährigen Sängerknaben hatten am 8. Jänner 2017 gerade ein Schnellimbiss-Lokal verlassen, als sie in der Castellezgasse in Wien-Leopoldstadt plötzlich von mehreren Jugendlichen umringt wurden. „Gebt Geld oder Handy! Oder wir werden euch abstechen“, sagte der mit dem Messer bewaffnete Angreifer.

Der resolutere der beiden 13-Jährigen antwortete mit einem bestimmten „Nein!“, sprang kurzerhand den 14-Jährigen an und nahm diesen in den Schwitzkasten. „Ganz schön mutig“, meinte die Richterin am Dienstag im Prozess. „Ich glaub’, ich war blind vor Wut“, erwiderte der offenbar mit einem Kämpferherz ausgestattete Sängerknabe, der den Angreifer zu Fall gebracht hatte.

Täter durch Videoaufzeichnung gefunden

Als eine Passantin auf die Jugendlichen aufmerksam wurde, die sich am Boden prügelten, ergriff die „Buben-Bande“ die Flucht. Über die Videoaufzeichnung im Schnellimbiss-Lokal, wo die Täter ihre späteren Opfer beobachtet und die Verfolgung aufgenommen hatten, konnten die Verdächtigen aufgeforscht worden.

Die Angeklagten legten umfassende Geständnisse ab. „Ich bin schuldig. Es tut mir leid, dass ich das gemacht habe“, meinte einer der beiden. Auf die Frage, wie er auf die Idee gekommen sei, einen Raub zu begehen, erklärte er: „Wir haben von Freunden gehört, dass es leicht ist.“ Er hätte Geld gebraucht: „Mein Handy war kaputt. Ich wollte es reparieren lassen.“ - „Ich wollte ihm dabei helfen. Ich selber hätte gar kein Geld gebraucht“, gab der zweite 14-Jährige zu Protokoll.

Am Ende wurden die bisher unbescholtenen Burschen im Sinn der Anklage jeweils zu einem Jahr bedingter Haft verurteilt. Die Urteile sind bereits rechtskräftig. Bei dem Überfall waren zwei weitere Komplizen dabei, die noch nicht strafmündig sind.