Gesundheitsberatung 1450 gestartet

In Wien ist am Freitag die Gratisgesundheitsberatung 1450 in Betrieb gegangen. Rund um die Uhr geben speziell geschulte Fachkräfte eine erste Auskunft bei gesundheitlichen Beschwerden. Dadurch sollen Ambulanzen entlastet werden.

Egal ob Fieber und Husten oder ein akutes schweres gesundheitliches Problem: Unter der Gratisnummer 1450 kann jeder Anrufer sein individuelles Gesundheitsproblem schildern - rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Speziell geschulte, diplomierte Krankenpflegefachkräfte schlagen dann die jeweils beste weitere Vorgangsweise für die Behandlung vor. So können etwa Hinweise zur Selbstbehandlung helfen, unnötige Arzt- oder Ambulanzbesuche zu vermeiden.

Gesundheitstelefon 1450

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Speziell geschulte Mitarbeiter helfen weiter

Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse, verwies diesbezüglich auf Erkenntnisse aus dem AKH: „Wir haben seit November in der Notfallambulanz des AKH vorgeschaltet Allgemeinmediziner – und wir sehen dort: 40 Prozent der Menschen, die in die höchste Versorgungsebene gehen, das AKH, brauchen eigentlich gar keine medizinische Versorgung oder eine ganz geringe.“ Genau für diese Menschen gebe es nun die Hotline gegen die Unsicherheit. Viele Menschen würden erfahren, dass sie gar kein Krankenhaus brauchen würden.

Medizinisch-wissenschaftliches Abfragesystem

Die Mitarbeiter lotsen den Anrufer durch ein von Experten entwickeltes medizinisch-wissenschaftliches und international bewährtes Abfragesystem. Sie schätzen die Dringlichkeit des Anliegens ein und geben dann ihre Empfehlungen ab. Dabei wird auch der Wohnort des Anrufers berücksichtigt und mit Informationen über Ärzte in der Nähe und die Öffnungszeiten verknüpft.

Gesundheitsberatung 1450

Neu daran ist: Nicht mehr der Patient muss wissen, ob er mit seinem Problem sich selbst helfen kann oder einen Arzt braucht und, wenn ja, welchen. Es wird ihm von kompetenter Seite vorgeschlagen, was am besten zu tun ist. Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ): „Den Wienerinnen und Wienern steht mit diesem Service nun rund um die Uhr ein Wegweiser durch das Wiener Gesundheitssystem zur Verfügung.“

Keine Veränderung bei Notrufnummern

Ähnliche Projekte wie 1450 würden bereits in Ländern wie Großbritannien, Dänemark, Israel und der Schweiz erfolgreich laufen. Welche konkreten Effekte die Gesundheitsberatung haben wird und wie hoch die Einsparungen bei Ambulanzen, Spitälern und Ärzten dadurch tatsächlich sein werden, könne man noch nicht sagen.

Laut Volker Schörghofer, dem stv. Generaldirektor des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, könne das erst am Ende der Pilotphase in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg beurteilt werden. Es gebe noch keine Einschätzungen. Ende 2018 soll das Ergebnis der Evaluierung feststehen und die Entscheidung fallen, ob das Projekt auf ganz Österreich ausgeweitet wird.

Andere Notrufnummern wie etwa von der Rettung bleiben natürlich weiter bestehen. Das Gesundheitstelefon wird in Wien vom Fonds Soziales Wien betreut und startet zugleich auch in Niederösterreich und Vorarlberg. Bewährt es sich, soll es österreichweit eingeführt werden.

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