Zweites Primärversorgungszentrum fixiert

Das zweite Primärversorgungszentrum in Wien ist nach Anlaufschwierigkeiten nun auf dem Weg. Ein entsprechender Mietvertrag für das Objekt gegenüber dem Donauspital sei unterschrieben.

Die angehenden Betreiber zeigten sich zuversichtlich, ab Herbst in der Praxis Patienten behandeln zu können. Die geplante Primärversorgungseinheit (PVE) hatte mit mehreren Problemen zu kämpfen: Zuerst wurden keine Ärzte gefunden, dann konnten sich diese mit dem Vermieter nicht einigen - Aufschub für zweites PHC-Zentrum.

Projekt für fünf Jahre

Eine der Betreiberinnen, die Allgemeinmedizinerin Regina Ewald, bestätigte ebenfalls die Unterzeichnung des Mietvertrags. Sie wird gemeinsam mit zwei Ärztinnen die erweiterte Gruppenpraxis betreiben. Laut Plan sollen ein Ernährungswissenschafter und ein Gesundheitspsychologe das Team ergänzen.

Das Pilotprojekt ist für fünf Jahre konzipiert, das Projekt wird jährlich mit 270.000 Euro unterstützt, die zu 70 Prozent von der Stadt Wien und zu 30 Prozent von der Wiener Gebietskrankenkasse getragen werden. Das Geld soll die Zusatzleistungen wie längere Öffnungszeiten, aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen sicherstellen. Bisher gibt es nur zwei PVEs in Österreich: eines in Wien-Mariahilf und eines in Enns. 75 Einheiten sind bis 2021 geplant.

Ärztekammer fürchtet um Hausärzte

Die Ärztekammer zeigt sich generell wenig begeistert von den PVEs. Sie fürchten die Verdrängung der Hausärzte. Die Regierung kam der Ärztekammer mit einem neuen Gesetzesentwurf entgegen. Ärzten mit bestehendem Kassenvertrag wird bei der Besetzung neuer PHC-Einheiten Vorrang eingeräumt - mehr dazu in Neuer Vorschlag für Primärversorgung.