Vassilakou: Rote Liste kein „Weltuntergang“

Für die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou wäre ein Verlust des Weltkulturerbe-Prädikats für die Wiener Innenstadt „kein Weltuntergang“. Gibt es keine Mehrheit für das Projekt, wäre das für sie eine „sehr schwierige Situation“.

In der Debatte um das Hochhausprojekt am Heumarkt hat sich Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) noch einmal geäußert: Für sie wäre eine Mehrheit für das Projekt im Gemeinderat wünschenswert. Auch wenn das bedeutet, dass Wien damit auf die Rote Liste der UNESCO wandert. Jeder Gemeinderat werde das bei seiner Entscheidung berücksichtigen, zeigte sich Vassilakou überzeugt. Bei ihnen liegt ja nun die Letztentscheidung - mehr dazu in Heumarkt: Grüner Klubchef garantiert Mehrheit.

Maria Vassilakou

APA/Georg Hochmuth

Für Vassilakou wäre die Rote Liste der UNESCO kein Weltuntergang

„Ich möchte auch vor Alarmismus warnen: Es gibt viele Städte, zuletzt Köln, wo man umstrittene Hochhausprojekte trotzdem verwirklich hat, auf die Rote Liste gesetzt wurde und dann noch einmal mit der UNSECO diskutiert hat. Dann wurden Maßnahmen gesetzt und man wurde von der Roten Liste wieder entfernt“, so Vassilakou im Ö1-„Journal zu Gast“.

Nein zu Heumarkt wäre „schwierige Situation“

Dass man die derzeitige Diskussion um die Jungen Grünen und jene in der Wiener Partei um den Heumarkt „in einen Topf“ wirft, sei „verlockend“, räumte Vassilakou ein, es handle sich aber um einen „zeitlichen Zufall“: „Zweifelsohne ist aber eine schwierige Situation entstanden.“ Es sei auch „naheliegend“, dass man sich über neue Regeln für Urabstimmungen in der Partei Gedanken macht. Neue Statuten will sie aber nicht in der Öffentlichkeit diskutieren - mehr dazu in Politikexperte warnt vor „grünem Knittelfeld“.

Vassilakou betonte, dass das Ergebnis nicht für die Gemeinderats- oder Regierungsarbeit bindend sein könne. Sollte es im Gemeinderat keine rot-grüne Mehrheit für den Heumarkt geben, wäre man mit einer „sehr schwierigen Situation konfrontiert“, gestand Vassilakou aber ein. Ihre Aufgabe wäre es dann, das Beste zu geben, um diese Situation zu überwinden. Auch nach dem angekündigten Abgang von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) will sie mit seinem Nachfolger die „gute Zusammenarbeit“ weiterführen. Die Vizebürgermeisterin geht dabei von Wahlen 2020 aus.

Stellt sich in Kopftuchdebatte hinter Van der Bellen

In der Aussage des früheren Grünen-Parteichefs zu Kopftüchern erkennt Vassilakou „Ironie“, keinen verbalen Ausrutscher. „Seine Haltung ist goldrichtig. Man kann Frauen nicht vorschreiben, was sie zu tragen und was sie nicht zu tragen haben“, betonte sie. An der Debatte über seine Aussage will sie sich aber gar nicht beteiligen und erklärte weiters: „Ich werde an meinen Bundespräsidenten sicherlich keine Haltungsnoten vergeben.“ Die Aussagen brachten Van der Bellen auch internationale Aufmerksamkeit, so berichtete online etwa der britische „Independent“ über die Causa.

Zum Rausschmiss der Jungen Grünen meinte Vassilakou, es sei „schade, dass es soweit kommen musste“. Es könne aber nicht sein, dass man gegeneinander antritt. Unterstützung gab es für Parteichefin Eva Glawischnig trotzdem. Sie werde auch Spitzenkandidatin bei der nächsten Nationalratswahl, betonte die Wiener Verkehrs- und Planungsstadträtin.

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