Geburtenstationen: Aufstockung nach Engpass

Zuletzt hat es heftige Klagen über Engpässe auf den Geburtenstationen der Wiener Spitäler gegeben. Jetzt reagiert die Stadt und stockt Personal auf. Außerdem gibt es nun eine Online-Plattform mit allen verfügbaren Abteilungen.

In Wien werden immer mehr Kinder geboren, rund 21.000 waren es im Vorjahr. Die steigenden Geburtenzahlen in Kombination mit der seit Herbst andauernden Sperre der Geburtenabteilung im Hanusch-Krankenhaus sorgen für einen Engpass. Immer öfter sind schwangere Frauen auf der Suche nach einer Station, wo sie ihr Kind zur Welt bringen wollen - mehr dazu in Gewerkschaft: Engpässe in Geburtenstationen.

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Die Stadt stockt bei Personal und Kreißsälen auf

Nun reagiert die Stadt und stockt bei Personal und Kreißsälen auf - beispielsweise im Krankenhaus Hietzing und im neuen Mutter-Kind-Zentrum im Kaiser-Franz-Joseph-Spital in Favoriten. „Wir haben sechs neue Hebammen aufgenommen, wir haben zwei zusätzliche Gynäkologinnen eingestellt, um das bewältigen zu können. Und sicherstellen zu können, das war mir politisch ganz wichtig, dass jede Frau, die in einem Spital der Stadt Wien entbinden möchte, auch einen Platz bekommt“, so Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).

Infoplattform bald auch mit zentraler Anmeldung

Weitere Hebammen und eine Gynäkologin sollen im Mutter-Kind-Zentrum noch dazukommen. Damit Schwangere nicht mehr herumtelefonieren und alle Geburtenstationen einzeln abklappern müssen, gibt es nun auch eine eigene Online-Plattform in sechs Sprachen. Sie verzeichnet alle städtischen und privaten Entbindungsstationen. Spätestens im Frühjahr 2018 soll aus der Infoplattform eine zentrale Anmeldestelle für alle schwangeren Frauen werden, verspricht die Gesundheitsstadträtin.

Die Plattform ist außerdem vernetzt mit dem Projekt „Richtig essen von Anfang an“. Denn derzeit habe man die Herausforderung, dass sich viele schwangere Frauen falsch ernähren würden, sagt die Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse Ingrid Reischl. „Sie sind dann auch oft diabetesgefährdet.“

Kritik der Opposition

Für die Opposition ist die neue Online-Plattform nicht genug. "Was Wien dringend braucht, sind echte Reformen im Fachbereich Geburtshilfe und zwar sowohl bei den Personalkapazitäten als auch bei der Infrastruktur“, erklärte VP-Gemeinderätin Gudrun Kugler per Aussendung.

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