90.000 bei Sommernachtskonzert

Rund 90.000 Gäste haben das diesjährige Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker vor dem Schloss Schönbrunn besucht. Laut Polizei gab es keine Zwischenfälle, das Wetter bot einen regenfreien Abend.

Laut Polizei gab es einen „reibungslosen Ablauf“, bis auf geringfügige Verkehrsbehinderungen bei der Abreise. Die Besucher des diesjährigen Konzerts mussten wegen einer neuen Anordnung der Bühne geänderte Zugangswege in Kauf nehmen. Mit Ausnahme der Ehrengäste mussten alle Besucher durch das Meidlinger oder das Hietzinger Tor auf das Konzertgelände kommen - mehr dazu in Neue Zugangswege für Sommernachtskonzert.

Sommernachtskonzert 2017

Christoph Eschenbach dirigierte das diesjährige Sommernachtskonzert, US-Sopranistin Renee Fleming bot Arien von Rachmaninow und Dvorak.

Bessere Akustik durch neuen Standort

Die Besucher vor der Gloriette haben durch die neue Anordnung der Bühne profitiert. Diese wurde nicht mehr vor dem Neptunbrunnen platziert, sondern wanderte auf die gegenüberliegende Seite direkt vor das Schloss. „Den Wunsch gibt es schon lange, die Bühne verändern und zum Schloss hinstellen. Heuer haben wir uns getraut“, erzählte Philharmoniker-Vorstand Andreas Großbauer im Vorfeld des Konzerts.

Die Philharmoniker sahen auch eine Verbesserung der Akustik. Aber auch sonst profitieren die Musiker von der neuen Lage: „Zudem können die Instrumente in geschlossenen Räumen aufbewahrt werden“, erklärte Großbauer. Ein weiterer Vorteil sei, dass man so mit Fixstrom anstelle von Generatoren arbeiten könne.

„Märchen und Mythen“ mit Harry Potter-Klängen

Das Sommernachtskonzert stand heuer unter dem Motto „Märchen und Mythen“. Das Programm beinhaltete etwa Strawinskys „Feuervogel“, Tschaikowskys „Dornröschen“, Humperdincks „Hänsel und Gretel“ oder Williams’ „Helenes Theme“ aus den Harry Potter-Filmen.

Renee Fleming sorgte mit den bekannten Dvorak-Arien der Armide und der Rusalka für Begegnungen mit dem romantischen Opernrepertoire, setzte aber mit der Orchester-Bearbeitung dreier Lieder von Rachmaninow auch auf seltenere Edelsteine des klassischen Liederbogens. Beendet wurde der Abend mit Strauß’ Walzer „Wiener Blut“ und spontanen Walzer-Tänzern.

Dass diese „starke Botschaft aus Wien in die Welt hinaus“ nicht zuletzt als „Friedensprojekt“ verstanden werde, wünschte sich der Philharmoniker-Vorstand im Namen des Orchesters. Gleichzeitig betonte er, dass die Realisierung von Jahr zu Jahr schwieriger werde und appellierte an die zahlreich anwesende Politprominenz, über die Zukunft des Sommernachtskonzerts gemeinsam „nachzudenken“.

Link: