Keszler: Jugendliche ohne Schrecken vor Aids

Nach einem Jahr Pause kehrt am nächsten Sonntag der Life Ball zurück. Ein Fokus stellt dabei die Arbeit mit Jugendlichen dar: Sie hätten den Schrecken vor Aids verloren, meint Organisator Gery Keszler im „Wien heute“-Studiogespräch.

„Das Problem mit der Jugend liegt darin, dass die Forschung sehr viel erreicht hat“, erklärt Life-Ball-Organisator Gery Keszler im „Wien heute“-Studiointerview. „Das heißt nicht mehr, dass man an Aids sterben muss, sondern HIV ist wunderbar therapierbar und das verharmlost das ganze Thema.“ Die Jugendlichen würden nicht mehr den Schock erhalten, „den ich noch erlebt habe, als viele Freunde von mir gestorben sind.“

Gery Keszler

ORF

Keszler warnt vor der „Verharmlosung“ von Aids durch Forschungsergebnisse

Kooperationen mit Schulen

Als Reaktion darauf kooperiert der Life Ball mit Schulen und Ministerien, um die Jugendlichen auf Augenhöhe zu erreichen. Gemeinsam mit deutschen Partnern haben sie Peers (Gruppen von Schülern) ausgebildet: „Peers bringen einen Kontakt auf Augenhöhe in die Schule. Es ist nicht wie in einem Sexualunterricht wo ein Lehrer mit einem Schüler spricht, sondern hier spricht ein Schüler mit den Schülern.“

„Nach wie vor sind täglich ein bis zwei Neuinfektionen in Wien“, erinnert Keszler. Aufklärungsarbeit wäre wichtig, deshalb ist er sehr überzeugt von der Arbeit in Schulen. Für diese Peers, die teilweise sieben bis acht Vorträge an Schulen gehalten haben, gibt es deswegen am Sonntag nach dem Life Ball eine eigene Feier, den „Life Ball Next Generation“

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Gery Keszler im „Wien heute“-Studio

Life-Ball-Organisator war im „Wien heute“-Studio und sprach unter anderem über die Probleme, die die Forschung in der Arbeit mit Jugendlichen bringt.

Vorbereitungen laufen

Die Vorbereitungen für den Life Ball am Samstagabend laufen auf Hochtouren, berichtet Keszler: „Es ist unverändert sehr anstrengend, es ist am Limit - wir kommen kaum zum Schlafen.“ Die Woche bis zum Event ist gespickt mit anderen Veranstaltungen, beginnend mit dem „Life+ Celebration Concert“ am Dienstag im Burgtheater. Keszler: „Da werden wieder viele Opernstars gemeinsam mit Burgschauspielern und anderen Fernsehschauspielern ein wunderbares Programm machen.“

Der Life Ball am Samstag wird „spektakulär wie immer“, so Keszler. „Wir fokussieren sehr auf unsere Inhalte. Aids ist nach wie vor ein riesiges Tabuthema und wir wollen mit diesem zweistündigen Programm klar Worte finden.“ Begleitend dazu gibt es „die letzten Tage bis zum Life Ball auch eine mobile Teststation am Rathausplatz, wo man sich beraten kann.“

Für die Veranstaltung am Samstag empfiehlt Keszler sich vorab Tickets zu sichern: „Die vordersten Plätze gibt es zu einer Spende von fünf Euro, dahinter ist es gratis.“ Bei einem Online-Ticketanbieter kann man sowohl die Fünf-Euro- als auch die Gratis-Tickets bestellen - mehr dazu in Life Ball wird „fast wie ein Musical“.

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